Wer die neue Bank "Midi Pro" der Marke "Drechselmeister" sieht, reibt sich mitunter die Augen: Das 80 cm lange Bankbett der Tischmaschine hat etwa 15 cm von der rechten Seite aus gesehen eine Öffnung an der Front.
Hier lässt sich – als Zubehör (etwa 130 Euro) zu bekommen – ein weiteres Stück Bankbett ansetzen. Die T-Form bringt Stabilität und neue Möglichkeiten: Bei vergleichbaren Maschinen ist die Spitzenhöhe das Maß aller Dinge (178 mm sind es bei der Midi Pro). Sie bestimmt, welcher Schalendurchmesser sich überhaupt bearbeiten lässt. Der Spindelstock samt Motor ist bei dieser Maschine dreh- und verschiebbar, so dass sie schräg zum Zusatz-Bett positioniert werden kann. Auf diesem findet dann die Handauflage Platz. Im Raum dazwischen kann dann auch eine größere Schale frei drehen. Ein gedrehter Spindelstock verhindert zudem, dass man über längere Zeit eine stark verdrehte Körperhaltung einnehmen muss. Ein Doppelkonus (im Lieferumfang) erleichtert dann das achsgenaue Ausrichten von Reit- und Spindelstock. Die Midi Pro hat viele Merkmale, die sich in dieser Ballung meist nur bei wesentlich größeren Maschinen finden. Dazu gehören unter anderem eine 24-Schritt-Teileinrichtung, eine versetzbare Magnet-Box für Schalter, ein Drehzahl-Display. Wichtig war den Machern auch der 30 cm breite Stand der Bank, der Vibrationen besser in Schach halten soll. Wer ein zusätzliches Stück Bankbett kauft, kann es über vorbereitete Bohrungen auch zur Verlängerung des Bankbetts einsetzen.
Der Motor nimmt etwas über 700 Watt auf und ist mit einem Frequenzumrichter für die stufenlose Drehzahlwahl ausgestattet. Über dreistufige Riemenscheiben bringt er seine Kraft auf die Welle, deren Spindelnase mit einem M33 x 3,5-Gewinde ausgestattet ist. Die in Mitteleuropa gängigsten Futter passen also ohne Adapter auf die neue Maschine. Der Reitstock kann mit einer speziellen Bohrpinole namens ER 25 ausgestattet werden, die das Bohren ohne platzraubendes Futter ermöglicht.
Gedacht ist die mehrgleisige Maschine vor allem für die kleine Werkstatt mit wenig Platz fürs Drechseln. Die neue Midi Pro wird von den Drechselanbietern Schulte (KS Drechselbedarf) und Neureiter geführt. Sie kostet 1.200 Euro.
Mit gleich zwei zusammengeschraubten Bankbett-Stücken aus dem Zubehör kann die Handauflage völlig frei in Stellung gebracht werden.
Tragegriffe machen die neue Midi Pro theoretisch mobil. Sie wiegt allerdings satte 65 Kilogramm, so dass man sie eher selten von der Stelle bewegt.
Mehr Infos: www.neureiter-shop.at, www.drechselbedarf-schulte.de
Dieser Werkzeugtest ist aus HolzWerken Ausgabe 86. In jeder Ausgabe der Zeitschrift finden Sie viele weitere Produkt- und Maschinentests sowie natürlich spannende Bauprojekte, Tipps und Tricks.
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