Fräslift-Absaugung neu gedacht

Die Absaugung am Frästisch sitzt meist im Parallelanschlag und führt die Späne seitlich vom Fräser ab. Dieses Prinzip stößt aber oft an seine (physikalischen) Grenzen: Beim Fräsen von Nuten ist das Holz zwischen Spänen und Absaugung. Bei Fräsern mit Anlaufring wird der Parallelanschlag selten gebraucht, ist also samt Absaugung weit weg vom Geschehen. Diese unbedingte Kooperation aus Parallelanschlag und Absaugung hat also ihre Tücken.

Frästischspezialist Sauter sieht das genauso und hat mit dem Fräslift FML-BR beide voneinander getrennt. Die Absaugung erfolgt von unten: Unter der Fräsplatte ist ein geschlossener Kasten mit Staubsaugeranschluss montiert. In seinem höhenverstellbaren Boden wird ein Fräsmotor montiert. Die Späne sollen so direkt durch das Loch abgesaugt werden, durch das der Fräser ragt. Auch die Höhenarretierung ist überarbeitet und aus unserer Sicht verbessert worden.

Der Einbau des FML-BR ist einfach: Die alte Einlegeplatte inklusive Fräslift kommt heraus, die neue hinein. Schrauben zum Befestigen und Arretieren liegen bei. Die Passung ist über alle Zweifel erhaben – was für die komplette Verarbeitung des Fräslifts gilt. Einzige Montagearbeit am Lift ist das Einspannen des Fräsaggregats: An den FML-BR passen keine kompletten Oberfräsen, hier muss ein Fräsmotor in der 43-mm-Aufnahme zum Einsatz kommen. Der Motor selbst bleibt außerhalb des Kastens, nur seine Spindel ragt hinein.

Der Fräslift wird zusammengebaut, bevor er im Tisch montiert wird. Einfache Montage: Dank des Einsatzes eines schlanken Fräsmotors kann alles zusammengebaut werden, bevor der Lift im Tisch montiert wird.

Durch die ausschließliche Verwendung von Fräsmotoren lässt sich der Lift weiter nach oben (bis zu 6 mm über der Plattenoberfläche) bewegen als die meisten anderen Modelle. Das ist beim Fräserwechsel ein Vorteil und ermöglicht tiefere Fräsungen.

Wie steht es aber nun um die eigentliche Funktion, dem Abtransport von Staub und Spänen? Im Wesentlichen ist der FML-BR diesbezüglich aus unserer Sicht gelungen: Die Absaugleistung ist gut, Schwerkraft und Unterdruck lassen die meisten Späne in den Sauger wandern. Komplett staubfrei wird das Fräsen allerdings nicht. Insbesondere wenn zwischen Fräser und Lochkante der Reduzierplatte nur wenige Platz ist, kann der FML-BR nicht alle Späne nach unten absaugen. Reduzierplatten in verschiedenen Größen schaffen Abhilfe: Dem FML-BR liegen ein Exemplar mit 32-mm- und eines mit 68-mm-Öffnung bei, andere Größen sind bei Sauter ebenfalls erhältlich.

Ansicht von unten auf den Fräslift Ein Blick auf die transparente Absaugung zeigt, wie viel zerspantes Holz beim Fräsen abtransportiert werden muss.

Der FML-BR kostet 479 Euro; der Aufschlag für die innovative Absaugung von unten ist also im Vergleich zum Standard-Fräslift für Fräsmotoren (349 Euro) moderat.

Mehr Infos: www.sautershop.de

Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 106. Der vorgestellte Fräslift wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Hersteller zurückgeschickt.

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