Furnieren auf Japanisch

Der Japaner Honma Noboru stellt mit dem Hobel hauchdünne Intarsienfurniere her. Mit seinem Video möchte er sein Wissen und die Erfahrung aus 60 Jahren als Holzwerker an die nächsten Generationen weitergeben.

Japan hat eine lange Holzwerkertradition. Im ältesten Museum Japans in Nara (bei Osaka) gibt es Holzwerkzeuge, die bereits vor über 1200 Jahren verwendet wurden. Das Furnieren hat in Japan dagegen eine recht kurze Tradition.

Es sei für die Ästhetik des Landes auch eher untypisch, sagt HolzWerken-Autor und Japan-Experte Dr. Christoph Henrichsen. Erst seit etwa 150 Jahren werden Werkstücke dort mit dünnem Holz belegt.Vor allem die Stadt Hakone bei Tokio ist bekannt für die hakone-saiko-Technik. Von dort stammt offenbar auch das Video des Holzwerkers Honma Noboru.

In den japanischen Bildtiteln werden die Arbeitsschritte einzeln erklärt. Die vorgeführte Technik heißt yosegi zaiku, was soviel heißt wie "Hölzer zusammenfügen". Über dreißig Holzarten werden für dieses Projekt ausgewählt und aus dünnen gehobelten Leistchen zusammengeleimt, um das Ausgangsmaterial für ein Kästchen zu erhalten. Um das dünne Material präzise hobeln zu können, liegt es in einer Lade. Der Hobel ist auf eine sehr dünne Materialabnahme eingestellt.

Nun erfolgt ein Zwischenschritt, in dem die dünnen Leistchen zu einem größeren Ganzen (jap. panegi) zusammengeleimt werden (im Film mit einer Kunststoff-Folie als Schutz und einem Band als Zwinge zu sehen). Der Meister hat viele panegi in unterschiedlichen Mustern hergestellt und stellt sie nun zu größeren Mustern zusammen (jap. tane ita, etwa: Mosaikbrett).

Honma greift schließlich zum großen Hobel (jap. ogana), um einen sehr breiten Span abzunehmen, der dünner als 0,15 Millimeter ist. Mit gleicher Einstellung werden mehrere Späne hintereinander gehobelt, um damit schließlich das Kästchen, das man oben im Bild sieht, zu belegen.

Unser herzlicher Dank gilt unserem Autor Dr. Christoph Henrichsen, der die japanischen Titel übersetzte und das Video in einen geschichtlichen Kontext einbettete.

Das könnte Sie auch interessieren

Kommentare

Bisher noch keine Kommentare

Kommentar verfassen