Es werde Licht an der Kappsäge

Am Nutzen von Kappsägen scheiden sich mitunter die Geister – selbst innerhalb der HolzWerken-Redaktion. Während die einen die praktischen, schnellen Schnitte nicht missen möchten, reicht den anderen dafür die reguläre Tischkreissäge aus. Dass der Markt für Kappsägen aber recht groß ist, zeigt die Modellvielfalt diverser namhafter Hersteller. Ganz vorn dabei ist immer auch der Maschinenbauer Metabo aus Nürtingen. Insbesondere dessen günstigste Varianten, die Reihen KS (Kappsäge) und KGS (mit Zugfunktion) sind weit verbreitete Maschinen.

Im Sommer hat Metabo diesen Maschinen ein Upgrade verpasst. Wir haben uns die neue Version der KGS 216 M in der Redaktionswerkstatt genauer angesehen.

Die Änderungen fallen nicht sofort ins Auge. Die „neue“ KGS 216 M unterscheidet sich kaum vom Vorgänger mit dem gleichen Namen. Motorleistung (1.500 Watt), Tischgröße, Aufbau – all das ist gleichgeblieben. Auch die maximale Neigefunktion zwischen -2° und 47°, sowie ein Drehwinkel in beide Richtungen bis zu 50° sind so übernommen. Das gleiche gilt für die Schnittkapazität – bei diesem kleinsten Modell 305 mm Länge und 70 mm Höhe, wenn das Sägeblatt gerade ist und die Säge im rechten Winkel sägt.

Messen des Gehrungsschnitts an der Kappsäge 45° sind 45°: Beim Gehrungsschnitt zeigt die Maschine – auch ohne ein manuelles Einstellen der Skala – direkt „Out of the box“ ein präzises Schnittergebnis.

Interessant wird es in dem Augenblick, in dem man die KGS 216 M mit Strom versorgt. Eine clever platzierte LED-Ausleuchtung fällt beidseitig auf das Sägeblatt. Der Schattenwurf des Blattes ist so direkt unter dem Blatt platziert und zeigt exakt an, wo und in welcher Breite die Zähne auf das Holz treffen. Damit entfällt das (sind wir mal ehrlich: sowieso fast nie erfolgreiche) Kalibrieren einer Laserlinie, die die Vorgängermodelle noch hatten. Das gilt insbesondere auch nach einem Sägeblattwechsel mit anderer Blattstärke.

Das Sägeblatt wird beidseitig von LEDs beleuchtet. Die „Precision Cut Line“ zeigt als Schatten, wo das Blatt auf das Holz trifft. Allerdings muss das Blatt dafür schon auf wenige Zentimeter über das Holz gesenkt werden.

Die zweite offenkundige Neuerung ist der Sanftanlauf der Maschine. Der wirklich ruckartige Anlauf der Vorgängermodelle ist Geschichte. Das macht das Arbeiten angenehmer und schont das Material wie die Lager. Allerdings ist auch der neue Sanftanlauf noch kein streichelzarter Maschinenstart.

Sei´s drum: Die Maschine überzeugt – insbesondere, wenn man sich die Preisklasse anschaut, in der sie spielt. Die Schnittgüte des mitgelieferten Sägeblattes ist erst einmal in Ordnung, sollte aber, sobald es stumpf ist, durch den Tausch auf ein höherwertiges Blatt noch einmal optimiert werden. Die Bedienung der Säge ist einfach und intuitiv, die Sägeergebnisse sind sauber und entsprechen der eingefrästen Winkelskala. Klar, es gibt Kapp- und Zugsägen, die einen massiveren Tisch und stabilere Auszüge haben, sauberer abgesaugt werden können und leiser sind – aber nicht für den Preis. Im Handel ist die neue KGS 216 M bereits für unter 200 Euro zu bekommen und ist aus unserer Sicht an sinnvollen Stellen verbessert worden. Aufgepasst: Im Moment sind unter gleichem Namen auch die alte Varianten mit der Laserführung noch im Umlauf. Die neue LED-Schatten-Linie (Precision Cut Line) ist aus unserer Sicht in jedem Fall vorzuziehen. Sie steckt außerdem auch in den größeren Varianten KGS 254 M und KGS 350 M.

Mehr Infos: www.metabo.com/de

Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 112. Die vorgestellte Kappsäge wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Hersteller zurückgeschickt.

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