Kleiner Hobel reicht bis in die Ecke

Vor dem Eisen ist nichts mehr: Ein kleiner Spezialhobel löst viele Probleme, zeigt unser Test.

In einem fertigen Korpus mit einem Stecheisen zu hantieren ist nicht ganz einfach. Beim Entfernen von Leimresten ist die Oberfläche schnell beschädigt. Ein kleiner Hobel ohne Vorderteil – quasi als zwangsgeführtes Stecheisen – ist da die Lösung. Einen alten Simshobel aus Holz vorne abschneiden, das ist eine Möglichkeit. Solider und sauberer arbeitet der Absatz-Simshobel von Veritas, der als flach schneidende Fase-oben-Konstruktion sehr gute Ergebnisse produziert – wir haben es getestet.
Der 44 Millimeter breite und nur 165 Millimeter lange Hobel schneidet mit flachen 35° Grad. Wie bei Veritas üblich, ist der Körper aus recht zähem ("duktilem") Gusseisen gefertigt. Für einen kleinen, eher kosmetisch arbeitenden Hobel reicht der eingesetzte, nicht ganz so verschleißfeste O1-Stahl des Hobeleisens völlig aus.
Der Veritas-Winzling liegt gut in der Hand. Der große Bubinga-Knauf am hinteren Ende des Hobels erlaubt eine genaue und kraftvolle Vorwärtsbewegung. Das Hobeleisen wird im Hobelkörper mit vier Schrauben seitlich geführt, das erlaubt eine genaue Justierung. Eine Rändelschraube lässt das Eisen präzise zustellen.

Foto: Christian Kruska-Kranich

Absatz-Simshobel von Veritas

Mit dem offenen Eisen lassen sich sowohl Überstände von Anleimern, aber auch kleine Er­höhungen von Intarsien, und Leimrückstände in den Ecken von Korpussen, problemlos und ohne Kratzer entfernen. Den "Cabinetmakers’s Trimming Plane", so die englische Bezeichnung von Veritas, gibt es bei verschiedenen Anbietern für knapp 150 Euro.

Mehr Infos: www.feinewerkzeuge.de, www.dictum.com

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