Made in China!

Ziehen oder schieben – ist die Richtung wirklich egal?

Beim Hobeln herrscht in vielen Werkstätten schon lange ein friedliches Nebeneinander der Nationen. Neben den europäischen Holzhobeln finden sich dort amerikanische oder englische Gusshobel, auch der japanische Kanna ist oft vertreten. Dictum bietet nun eine weitere Hobelart an, die noch ein Nischendasein fristet: Chinesische Hobel. Aus dieser Hobelserie haben wir den Schlichthobel mit HSS-Eisen und Klappe genauer unter die Lupe genommen.

Optisch mutet der wellenförmige Hobelkörper tatsächlich auch in der Form schon "asiatisch" an, liegt aber bequem in der Hand. Die Maserung und Farbvielfalt des Holzes machen den Hobel zu einem Unikat.

Apropos Auspacken: Hier beschleicht einen zunächst das Gefühl, dass "Made in China" allen Klischees entspricht. Ein unscheinbarer Karton, der Hobel in einer billig anmutenden Plastiktüte. Entfernt man all dies, liegt aber ein wertiges Werkzeug in der Hand. Lediglich die Ränder des Hobelmauls und die Sohle für das Eisen dürften sauberer gearbeitet werden; hier sind unschöne Ausrisse und raue Stellen an den Seiten zu sehen.

Chinesische Hobel können sowohl stoßend als auch ziehend eingesetzt werden. In unserem Test hat der Schlichthobel dabei in allen erdenklichen Schnittsituationen mehr als ordentliche Ergebnisse geliefert. Schwächen zeigt der Hobel nur bei abrupten Wechseln der Faserrichtung, wie an Aststellen. Hier kam es zu Ausrissen, was bei dem Schnittwinkel von 40° aber auch nicht ungewöhnlich ist. Dictum ruft für diesen Hobel einen Preis von etwa 54 Euro auf.

Dieser Werkzeugtest ist aus HolzWerken Ausgabe 83. In jeder Ausgabe der Zeitschrift finden Sie viele weitere Produkt- und Maschinentests sowie natürlich spannende Bauprojekte, Tipps und Tricks.

Mehr Infos: www.dictum.com

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