Mehr Druck in der Mitte

Korpusse verleimen leicht gemacht – mit dem Spannsystem von Stubai

Wer öfter vor der Aufgabe steht, einen Korpus zu verleimen, kennt das Problem: Für die Mittelwand ist selten ausreichend Druck vorhanden. Abhilfe können hier spezielle Tiefspannzwingen schaffen, die aber schwer, unhandlich und teuer sind. Die Alternative sind bogenförmige Zulagen. Aber die sind schlecht zu handhaben, wenn man alleine arbeitet. Der österreichische Hersteller Stubai hat nun spezielle Spannzulagen mit passendem Zubehör für Korpusverleimungen entwickelt.

Die Spannzulagen bestehen aus einer hölzernen Zulage, welche das Werkstück schont. Darauf befestigt ist ein Druckbalken aus Metall, mit dessen Hilfe in der Mitte der 68 Zentimeter langen Zulage Druck aufgebaut werden kann. Der Druck in der Mitte wird durch Inbusschrauben erzeugt. Sie werden entweder mit einem Akkuschrauber mit passendem Einsatz, einer Ratsche oder einem Inbusschlüssel bedient.

Spezielle Halter aus Aluminium hindern die Zulage nicht nur am Verrutschen, sondern halten sie auch fest am Korpus. Allerdings erschweren die Halter die Sicht auf die Stöße der zu verleimenden Teile. Die Schraubzwingen sollte man daher so ansetzen, dass man die Halter wieder abnehmen kann.

Spannzulage Stubai

Die Schrauben in der Zulage (im oberen Bild zu sehen) bauen in der Mitte ausreichend Druck auf, um beispielsweise eine Mittelwand mit dem Korpus zu verleimen.

Als Zubehör sind Spindeln für handelsübliche Schraubzwingen erhältlich, die mit einem Akkuschrauber oder einer Ratsche angetrieben werden. Durch den Einsatz eines Verbindungsstückes kann man aus zwei Spannzulagen eine 136 Zentimeter lange Zulage machen.

Spannzulagen Stubai

Mit den Spannzulagen von Stubai kann man nun ganz bequem auch einen großen Korpus alleine verleimen.

Der Einstieg in dieses System beginnt mit einem Set aus zwei Spannzulagen zu 160 Euro. Ein Set aus vier Haltern und einer Holzzulage liegt bei rund 86 Euro. Die Spindeln zum Nachrüsten von Schraubzwingen sind mit einem Durchmesser von 16 und 18 Millimetern zu haben. Vier Spindeln kosten etwa 98 Euro.

Mehr Infos: www.stubai.com

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Kommentare

Ralf Modrow 13.06.2018

Als passionierter Lautsprecherbauer kenne ich das Problem langer Korpusse. Allein schon die Notwendigkeit, viele Schraubzwingen auf einer Seite in Reihe setzen zu müssen, beschleunigte meinen Erfindungsgeist: Ein langer Balken {in Länge des zu überbrückenden Leimraumes} mittig geschraubzwingt, gibt an den Enden durch zwischen Werkkörper und Balken getriebene Holz-Keile einen Teil des Zwingen-Drucks auf den gesamten Leimraum. Das Ganze kann man beliebig transponieren, in dem man zwei Zwingen an die Enden setzt und in der Mitte {durch Aussparung am Balken} einen oder etwas außermittig zwei Holzkeil/e setzt {prinzipiell simultan wie oben im Artikel} oder die Zwingen sogar auf die Viertellänge des Balkens setzt und drei Holzkeile setzt, mittig und an den Enden jeweils einen, das ergibt dann fünf Druckpunkte. Man bedenke dabei, daß der Kraftdruck der Zwinge/n sich über die Keile auf die anderen punktuellen Stellen verteilt {das selbe macht übrigens die Schraube im Stubai-Druckbalken!}, also der beliebigen Erweiterung Grenzen gesetzt sind. Beim Verleimen größerer Leimstrecken oder-räume baut sich in meinem Kopfkino stets ein 3-D-Diaskop auf, das mir hilft, die richtigen Knebel nachzudrehen oder einem Keil nochmal eins auf den Kopf zu geben. Bis jetzt hat's für den Formschluß meiner LS-Gehäuse aber ausgereicht. Überall quillte Leim heraus - das ist bei LS-Gehäusen wichtig, denn Undichtigkeiten sind hier verboten.

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