PantoRouter fräst mit dem Prinzip des Storchenschnabels

Internationale Zusammenarbeit führt zu außergewöhnlicher Maschine.

Nach einer Weltreise ist eine neue Maschine am ebenfalls neuen Dictum-Standort in Plattling gelandet: Der PantoRouter wurde vom Deutsch-Kanadier Matthias Wandel entwickelt und in Multiplex gebaut, dann vom in Japan lebenden Inder Kuldeep Singh in Aluminium und Stahl übersetzt. Er wird nun im Inselreich produziert und weltweit vertrieben.

Fotos: Firma Dictum

Die solide Variante aus Stahl und Aluminium verbessert den zunächst in Multiplex entwickelten PantoRouter stark

Das rund 70 mal 50 Zentimeter messende Gerät wird mit einem Fräsmotor bestückt, der in einem "Storchenschnabel" (Pantograph) ruht. Mit einem Taststift fährt diese Konstruktion eine fixierte Schablone horizontal und vertikal ab und verkleinert dabei den Weg des Werkzeugs im Maßstab 1:2. Das ist praktisch, denn größere Schablonen können einfacher gebaut werden als kleine. Ursprünglich wollte Wandel so "nur" eine Vorrichtung für abgerundete Zapfen schaffen, die genau in ein gefrästes Langloch passen. Es zeigte sich schnell, dass auch Fingerzinken, Zinken, Dominolöcher und freie Formen möglich sind – je nach der eingesetzten Schablone. Storchenschnabel, Fräsmotor und Schablonentaster werden über zwei Gleitschienen mit definierter Eintauchtiefe ans Holz geschoben, wo der Fräser seine Arbeit aufnimmt und über das Parallelogramm des Pantographen per Taststift an der Schablone vorbei bewegt wird.

Entscheidend für den Fräserfolg sind natürlich die passenden Schablonen. Die können im Eigenbau hergestellt werden; die vom Hersteller angebotenen sind clever ausgedacht. Hier genügt eine Schablone sowohl für Form und Gegenform (also etwa Schwalbe und Zinken oder Schlitz und Zapfen). Beim Fräsen der Zapfenlöcher fährt das Tast-Kugellager eine innenliegende Nut in der Schablone ab. Ohne die Position der Schablone zu verändern, liefert diese auch, abgestimmt auf den passenden Fräser, die korrekte Außenform des abgerundeten Zapfens.

Feinkorrekturen lassen sich vor allem durch die Verstellung des vertikalen Schablonenträgers bewerkstelligen. Durch den stufenlos neigbaren Spanntisch lassen sich auch abgewinkelte Fräsungen erledigen.

Fotos: Firma Dictum

Mit seinem stufenlos neigbaren Tisch ermöglicht der PantoRouter auch schräg angeschnittene Zapfen und vieles mehr.

Den PantoRouter aus Aluminium gibt es bei Dictum für ganz knapp unter 1.000 Euro. Darin ist der Fräsmotor noch nicht enthalten. Verfügbar sind drei PantoRouter-Varianten, unter anderem mit den Aufnahme-Durchmessern 43 Millimeter (für Eurohals-Fräsaggregate) und 91,8 Millimeter (für den Fräsmotor der AEG MF1400 KE).

Mehr Infos: www.dictum.de

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Kommentare

Sam Trinczek 07.09.2018

Ich habe solch einen Pantorouter Zuhause. Ein Freund hat mir seinen "Alten" gegeben, weil er sich einen Neuen gebaut hatte. Noch bin ich in der Testphase, muss aber jetzt schon sagen, dass das Ding genial ist!

FrankPatch 16.09.2018

Hallo, ich finde den PantoRouter für den täglichen Gebrauch unpraktisch. Was soll ich mit einer Übersetzung von 1:2 ich brauche 1:1 und die Größe des Fräsbereichs ist vielleicht für Zapfen ausreichen, aber nicht für größere Objekte. Ich hab mir mal eine Kopiermaschine gebaut für Teile der Größe 400 x 400 mm die 1:1 kopiert werden können. Die Tischgröße ist 800 x 800 mm. Der Tisch besitzt einen Wagen mit Wippe für den Fräsmotor und Kopierstift. Auch lassen sich durch eine Zusatzeinrichtung runde Teile kopieren. Wer sich zutraut so was zu bauen dem kann ich Bilder schicken. Mail: franz.flick1947@web.de

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