Getestet: Der DrillDoctor schärft Bohrer im Nu nach.
Bohrer sind immer dann stumpf, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Wohl dem, der sie nachschärfen kann. Altgediente Metaller machen das auf einem einfachen Schleifbock, doch das erfordert viel Übung. Mit dem "DrillDoctor XP" ist Bohrerschliff nach einer Viertelstunde Einarbeitung kein Problem mehr. Das Gerät in der Größe einer Hand schärft Bohrer von drei bis 13 Millimeter exakt und in hoher Geschwindigkeit. Hat man einmal den Bogen raus, sind die 21 Bohrer einer Standard-Kassette (ab drei Millimeter) in weniger als einer halben Stunde wieder knackscharf. Bearbeiten lassen sich Standard-Spiralbohrer (ohne Zentrierspitze) aus HSS sowie Werkzeugspitzen aus Kobalt oder Titannitrid (TiN) sowie Karbid-bestückte Bohrer für Mauerwerk.
HSS-Spiralbohrer im DrillDoctor-Normalschliff (rechts), im Kreuzschliff (oben) und ein nicht nachgeschliffener Bohrer (links).
Der DrillDoctor hat drei Öffnungen. Die erste dient dazu, den Bohrer mit dem richtigen Überstand im Arbeitsfutter zu platzieren. Dieses Arbeitsfutter wird dann in die zweite Öffnung gesteckt und je nach Bohrergröße von Hand vier- bis 20-mal gedreht. Die beiden Flächen hinter den Hauptschneiden werden so effektiv und schnell im gängigen 118°-Winkel nachgeformt.
Oben auf dem DrillDoctor XP wird der Bohrer im Spannfutter justiert und sein Überstand genau festgelegt.
Das geschieht durch die schnelle Rotation eines Diamanträdchens mit 24 Millimetern Durchmesser.
Ein rotierendes Diamant-Rad im Inneren übernimmt den Anschliff der Bohrer.
Durch eine elliptische Zwangsführung an einem Bezugsbolzen vorbei bekommen die Bohrer bei jeder Halbdrehung eine passende kleine Neigungsveränderung. Standardmäßig entsteht dabei in der Bohrermitte eine kleine Querschneide (Verbindungslinie zwischen den Hauptschneiden).
Diese Querschneide muss nicht, kann aber in der dritten Öffnung des DrillDoctors noch entfernt werden. Zweimal wird die Führung samt Bohrer eingesteckt und fertig ist ein Kreuzschliff, der den Bohrer weitgehend selbstzentrierend in Metall macht.
Die Verarbeitung des DrillDoctor ist recht einfach, aber solide. Der schwarze Kunststoff macht es nicht leicht, alles genau zu sehen, daher ist eine gute Arbeitsleuchte zu empfehlen. Ansonsten erfüllt er genau seinen Zweck, und das schnell und zuverlässig.
HolzWerken hatte noch vor dem Marktstart ein Vorserienmodell des XP im Test. Der kleine DrillDoctor ist bald im Handel für rund 150 Euro zu haben. Aber Vorsicht: Es könnte sein, dass Ihre Nachbarn künftig häufiger mit stumpfen Bohrern in der Hand an Ihrer Tür stehen.
Mehr Infos: www.drilldoctor.de
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