Für gerade Schnitte mit der Tauch- oder Handkreissäge kommen Führungsschienen zum Einsatz. Gleitet die Grundplatte der Maschine an – oder auch auf – der Schiene entlang, werden mögliche Wackler und Unebenheiten einer Handführung verhindert.
Nur: Um einen Schnitt rechtwinklig zu einer bestehenden Kante durchzuführen, muss die Schiene exakt im 90°-Winkel angelegt und fixiert werden. Das ist aufwendig, fehlerträchtig und gerade bei mehreren Schnitten nacheinander mit viel zeitlichem Aufwand verbunden.
Die japanische Firma Shinwa verspricht mit einer im Verkauf schlicht „L-Angle“ genannten Vorrichtung in puncto Zeit und Genauigkeit echte Verbesserungen. Das Konzept dafür ist simpel: Ein quer zur Schiene verlaufender Anschlag macht ein rechtwinkliges Anlegen möglich – und das sogar sehr genau: Der Hersteller garantiert eine Winkelgenauigkeit mit einer Abweichung von maximal 0,1 mm über die gesamte Schiene. Unsere Testschnitte mit der 45 cm-Variante des „L-Angle“ haben diese Genauigkeit auch tatsächlich bestätigt.
Eine gummierte Unterseite, ein komfortabler Handgriff und gut platzierte Sichtfenster zum Prüfen, ob die L-Angle-Schiene auch wirklich bündig an der Bezugskante anliegt: Diese Elemente ersparen effektiv Frust durch ein mögliches Verrutschen.
Die Shinwa-Führungsschiene bringt darüber hinaus eine clevere Erweiterung mit: Im Queranschlag ist eine Leiste untergebracht, die nach rechts herausgezogen werden kann, bis sie dem Abstand zwischen Sägeblatt und Kante der Grundplatte der Säge entspricht. Die Außenkante dieser Schiene dient dann als Referenz zum Anlegen an Risse. Das erspart viel Mess- und Rechenarbeit gegenüber den Varianten von herkömmlichen oder improvisierten Führungsschienen, an denen man Maschinen entlang führt.
Durch diese individuelle Einstellmöglichkeit auf verschiedene Maschinen ist die Führungsschiene auch bei der Arbeit mit Oberfräsen oder Stichsägen einsetzbar.
Trotz seiner Praxistauglichkeit – die Führungsschiene ist kein „Rundum-Sorglos“-Produkt: Ein Griff ist ein Griff ist ein Griff. Und an diesen gehört nun mal die zweite Hand, um die Schiene in Position zu halten. Diese fehlt dann natürlich an der Maschine. Je nach Maschine und Schnitt- oder Frässituation kann das ungenau oder sogar gefährlich werden. Geht es also in dickes oder ungleichmäßiges Material oder breite und tiefe Fräsungen, sollte die praktische „anlegen- und lossägen“-Funktionalität doch lieber aufgegeben und die Schiene fixiert werden.
Den „L-Angle“ gibt es in verschiedenen Längen (45 cm, 60 cm, 100 cm), in einer klappbaren Variante für die Baustelle und auch mit frei einstellbarem Winkel.
Das Shinwa-System ist ein interessantes Konzept, das mit knapp 57 Euro in der hier gezeigten 45 cm-Variante zu Buche schlägt.
Mehr Infos: www.feinewerkzeuge.de (Hinweis: Die Schiene sieht optisch mittlerweile etwas anders aus.)
Dieser Text stammt aus unserer Heftkategorie „Neues für die Werkstatt“ aus unserer Jubiläumsausgabe 100. Die HolzWerken-Redaktion erhält die Produkte leihweise von den Händlern oder Herstellern und schickt diese wieder zurück.
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Hallo Zusammen, diesen Winkel habe ich mir schon vor ca. 1 Jahr gekauft und jetzt in entsorgt. 1. Die "Abstandshilfe" zum einschieben ist mir 3 mal abgrebrochen beim handling mit dem Winkel. 2. Der Winkel war ungenau, auf 60cm 2mm. 3. der lange Schenkel hat sich um 1 cm verbogen, so dass der Winkel nicht mehr sauber vollflächig auflag und der Bleistiftstrich unsauber wurde. Oder man musste den Winkel runterspannen. Der Winkel hat sich verbogen weil er leicht schräg an die Wand gelehnt aufbewahrt wurde. Das ist mir noch mit keiner Wasserwage, Alu-Latte oder Sägeschiene passiert. Ich habe mir jetzt aus Multiplexplattenreste selber einen gebaut. Ich kaufe nichts mehr dieser Art. Von "Feine Werkzeuge" hatte ich etwas besseres erwarte, aber offentsichtlich falsch gedacht.