Dass Winkelschleifer nicht mehr nur zum groben Zerteilen von Stahlteilen oder dem brachialen Geradeschleifen missglückter Schweißnähte genutzt werden, haben wir in HolzWerken schon öfter gezeigt. Schnitz- und Fräswerkzeuge machen ihn mehr und mehr zu einem Werkzeug für die Holzwerkstatt.
Spannend ist, was die Firma Kaindl nun mit der „Multishaft“-Aufnahme ins Rennen schickt. Diese Verlängerung der eigentlichen Spindel des Winkelschleifers kann mit Spannzangen versehen werden. Im Set ist dafür ein 6-mm-, 8-mm- und 10-mm-Exemplar enthalten. Diese Spannzangen funktionieren wie in der Oberfräse: Durch das Aufdrehen einer Mutter auf ein Gewinde ziehen sie sich zusammen und halten so den kreisrunden Schaft des Werkzeugs fest.
Kaindl gibt so jedem ordinären Winkelschleifer die Möglichkeit, Werkzeuge und Vorrichtungen zu greifen, die normalerweise Bohrmaschinen oder Geradschleifern vorbehalten sind. Raspeln zum Beispiel.
Die „Multishaft“-Aufnahme ist wertig ausgearbeitet und erweitert für rund 90 Euro die Einsatzmöglichkeiten des Winkelschleifers stark. Der Helfer ist aber nur etwas für erfahrene Maschinenbediener. Man sollte sich im Klaren darüber sein, was man tut und welche Werkzeuge man einsetzt: Drehzahlen, Werkstück, Arbeitssituation, eigene Fertigkeiten – all das muss passen. Ein normaler Holzfräser hat hier nichts verloren, denn die Rückschlaggefahr wäre viel zu groß. Immerhin arbeitet man mit einem Winkelschleifer. Der zerteilt auch Stahl und begradigt verunglückte Schweißnähte. Das sollte man nie vergessen.
Mehr Infos: www.kaindl.de
Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 117. Die vorgestellte „Multishaft“-Aufnahme wurde der Redaktion leihweise zur Verfügung gestellt und an den Händler zurückgeschickt.
Fotos: Christian Filies
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