Was ist die Härte?

Wie hart ist dieses Hobeleisen oder jener Drechselstahl nun wirklich? Wer sich an die Herstellung von Werkzeugen samt Härten und Anlassen macht (siehe HolzWerken-Ausgabe 56), den interessiert das. Aber wie lässt sich die Stahlhärte bestimmen – abseits von teuren Testmaschinen?

Mit den Härteprüffeilen von Tsubosan haben wir von HolzWerken eine relativ günstige Test-Möglichkeit gefunden. Vergleichbare Sätze kosten schon mal mehr als das Dreifache von den rund 70 Euro, die der japanische Hersteller (über den Händler Hogetex) aufruft.

„Die“ Maßeinheit für Härte bei Holzbearbeitungsschneiden ist „Hardness Rockwell (Cone)“, kurz HRC. Zur Messung wird eine Diamantkegel mit rund 1.400 Newton in das Werkstück gepresst. Für jeden 2-Mikrometer-Schritt, den der Kegel einsinkt, bekommt das Material von der Startzahl „100“ eine Ziffer abgezogen. Sehr harte Stähle landen so bei 60 HRC oder darüber, simpler Baustahl hat nur um die 30 HRC. Interessant zu wissen – aber wer hat schon eine solche Prüfvorrichtung?

Die sechs unterschiedlich gehärteten Tsubosan-Härteprüffeilen im Kästchen ermöglichen zumindest eine Annäherung beim Stahlhärte bestimmen. Man feilt zuerst mit der 65-HRC-Feile über den Test-Gegenstand. Wenn diese Feile Spuren hinterlässt, ist das Objekt weicher als 65 HRC. In diesem Fall folgt die 60-HRC-Feile. Wenn diese nun nicht greift und abrutscht, ist der Stahl härter als 60 HRC (und, wie gesagt, weicher als 65 HRC). Damit wäre die Härte eingegrenzt. Markiert auch die 60er-Feile das Objekt, so folgt die 55er und so weiter, bis man zum Abrutschen kommt.

Die sechs Feilen (bis hinab zu 40 HRC) sind an der Spitze des 80 mm langen Arbeitsbereichs gebogen, um auch ungerade Werkstücke „befeilen“ zu können. Für uns mit unseren kleinen Werkzeugmacher-Ambitionen sind sie genau das Richtige.

Mehr Infos: www.hogetex.de

Dieser Text stammt aus der Kategorie „Neues für die Werkstatt“ aus Ausgabe 116. Das vorgestellte Härtetest-Set wurde von der Redaktion regulär erworben.

Foto: Andreas Duhme

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