Was können die Diamant-Schleifscheiben von Tormek?
Diamant ist das härteste bekannte Schleifmittel der Welt. Tormek, schwedischer Spezialist für Nass-Schleifmaschinen, hat seit einiger Zeit drei mit Diamanten besetzte Scheiben im Angebot. Wir haben sie seit einigen Monaten zum Testen in der Werkstatt.
Die im Durchmesser 250 mm messenden Scheiben sind außen und an der Flanke mit dem Schleifmittel bestückt. So können Werkzeuge eine völlig flach geschliffene Fase bekommen, was besonders Anwender filigraner Schnitzwerkzeuge zu schätzen wissen. Dafür ist allerdings eine eigene Vorrichtung (MB-100) nötig.
Tormeks Diamantscheiben gibt es in drei Körnungen: 360 (Coarse), 600 (Fine) und 1.200 (Extra Fine). Die grobe Variante zum Herausschleifen grober Scharten und zum Umformen ganzer Schneidenprofile braucht man unserer Meinung nach kaum. Da ist man mit einem schnell laufenden Schleifbock besser dran als mit einem Nass-Schleifer mit 100 U/min. Die 600er Scheibe ist nach unserer Erfahrung eine gute "Immerdrauf"-Lösung: Drechsel- wie Hobeleisen sowie Stechbeitel sind darauf sehr schnell wieder einsatzbereit, da die Diamantsplitter noch kräftig genug zugreifen. Der Feinschliff der 1.200er-Stahlscheibe ist für die meisten Einsatzarten nicht nötig, zumal jedes Eisen ja auch noch auf der Lederscheibe abgezogen werden sollte.
In der Anwendung merkt man den Unterschied zu kubischem Bohrnitrid (CBN), vor allem aber zu Tormeks serienmäßig ausgeliefertem Original-Schleifstein: Die Diamant-Versionen sind schneller, zumindest unter unseren Händen. Apropos Hand: Diamant als Werkstoff verträgt keine Hitze (und ist deshalb auch nicht für schnell laufende Maschinen geeignet). Dies ist auch der Grund dafür, warum man beim Schärfen nahezu keinen Druck ausüben sollte. Sonst kann die wertvolle Beschichtung allzu schnell abgetragen sein, warnt der Hersteller. Die Diamant-Scheiben lassen sich grundsätzlich trocken betreiben. Das Ergebnis in unserem Test ist vergleichbar zum Nass-Schliff. Dabei gelangt aber der Schleifstaub in die Werkstattluft, weshalb Tormek selbst weiterhin zum Wasser rät. Damit die Stahlstruktur der Scheiben nicht rostet, muss laut Hersteller aber stets Rostschutz-Flüssigkeit ins Wasser, die die Schweden ebenfalls bereithalten.
Jede Diamant-Scheibe kostet rund 230 Euro. Unser Fazit: Für Viel-Schärfer kann sich das lohnen, ein Muss ist der Umstieg aber nicht.
Mehr Infos: www.tormek.se
Dieser Test ist zusammen mit vielen anderen Produkttests, Projekten, Bauplänen und Ideen in Ausgabe 82 zu finden.
Ein Stechbeitel, drei Anschliffe: Für den groben Zuschliff ist die 360er Körnung der neuen Diamantscheiben von Tormek da.
2. Die 600er Scheibe liefert schon ein deutlich feineres Schliffbild.
3. Der Eindruck auf der Aufnahme täuscht. Körnung 1.200 bringt einen hochfeinen Schliff und unterscheidet sich noch einmal deutlich von dem der 600er-Scheibe .
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.