Um die Ecke gedacht

Gefräste, nicht durchgehende Nuten oder vorgebohrte Zapfenlöcher haben einen Nachteil: Ihre Ecken sind keine Ecken, sondern Rundungen.

Also folgt nach der Maschinenarbeit immer noch das händische Nachstechen über Eck.

Dafür gibt es Eck-Eisen, deren Klinge in der Mitte quasi um 90° geknickt ist und am Ende zwei Schneiden hat, die im perfekten rechten Winkel zueinanderstehen. Auch bei Axminster gibt es ein Exemplar der hauseigenen Rider-Marke. Ob die 37 Euro dafür gut investiert sind, haben wir uns angeschaut.

Die Ausführung überzeugt zunächst: Die Klinge mit einer Härte von 59 HRC ruht in einem Hainbuchen-Heft. Zwischen Zwinge und Klinge hat Rider noch eine dämpfungsmindernde Lederscheibe eingelassen; das Eisen ist also für die Arbeit mit einem Klüpfel vorgesehen – auch wenn das Heft leider keine obere Zwinge hat. Das Nachstechen der runden Ecken geht prinzipiell gut, allerdings bedarf es viel Konzentration: Das Eisen muss exakt angesetzt werden. Nur ein leichtes Verdrehen schafft sonst gleich zwei Kanten, die nicht mit dem Rest der Nut fluchten. So wird der Segen von den zwei Schnitten in einem schnell zum Fluch.

 
Auch das Schärfen ist nicht ohne, da die Fasen besonders in der Ecke schwer zu erreichen sind. Insgesamt noch ein Punkt, der das Eisen für uns zu einem unnötig komplizierten Werkzeug macht, auch wenn wir technisch an der Rider-Variante nichts zu bemängeln haben.

Mehr Infos: www.axminster.co.uk

Dieser Werkzeugtest ist aus HolzWerken Ausgabe 87. In jeder Ausgabe der Zeitschrift finden Sie viele weitere Produkt- und Maschinentests sowie natürlich spannende Bauprojekte, Tipps und Tricks.

Foto: Redaktion HolzWerken

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