Zu geringe Riemenspannung bedeutet auf der Drechselbank, dass der Motor nicht seine volle Kraft auf die Arbeitsspindel bringen kann. Der Riemen rutscht pro Umlauf ein wenig auf den Scheiben entlang, was man als Schlupf bezeichnet.
Die allermeisten Bänke verfügen über drei Riemenscheiben-Paare mit einem Keilrippenriemen dazwischen. Die Motoreinheit mit ihrem Scheiben-Trio wird beim Umlegen des Riemens gelöst, geschwenkt, mit dem neu aufgelegten Riemen wieder von der Hauptwelle weggedrückt und arretiert. Oft kommt hier die Frage auf, was die richtige Spannung ist. Die kurze Antwort: Ein kräftiger Armdruck genügt. Die Kraftübertragung über die modernen Riemen mit ihrer großen Oberfläche ist dann allemal gewährleistet. Einen Mini-Schlupf wird man kaum bemerken.
Absichtlich einkalkulierter Schlupf (durch geringe Riemenspannung erzielt) kann der Sicherheit dienen: Bei großen, unrunden, schwer zu drechselnden Rohlingen stellen erfahrene Drechsler die Maschine gelegentlich so ein. Zusammen mit einer bewusst klein gewählten Drehzahl bewirkt dies, dass das Holz beim versehentlichen Einhaken des Werkzeugs eher steht als gewaltsam weiterzudrehen.
Foto: Andreas Duhme
Drechsel-Tipps wie diese gibt’s regelmäßig in der Zeitschrift HolzWerken.
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