Auf der Holzdrehbank können frei Hand mit herkömmlichen HSS-Werkzeugen auch kleine Metallarbeiten hergestellt werden. Vor allem Messing und Aluminium kommen hier in Frage. Am Beispiel eines Kerzendorns zeigen wir, wie es geht:
Die eingesetzte kleine Röhre wird für diesen speziellen Fall etwas stumpfer geschliffen. Die 60° entsprechen dem Winkel eines Schabers. Die Drehzahl an der Drehbank sollte trotz des geringen Werkstückdurchmessers niedrig (etwa 500 U/min) eingestellt sein.
Ein handelsüblicher Messingrundstab (hier acht Millimeter Durchmesser) kann idealerweise durch die Hohlspindel und durch das Futter (Bild) geschoben werden. Nähern Sie sich dem Metall vorsichtig, bis Sie selbst erfahren, dass sich Messing nicht sehr viel anders verhält als Holz. Nun können Sie gefahrlos "schabend" die Spitze andrehen. Ist die Spitze bearbeitet, wird die Messingstange soweit aus der Spannzange gezogen, dass noch zwei oder drei Rillen eingedreht werden können. Sie dienen der besseren Verankerung im Holz, wenn die Spitzen mit 2-Komponentenkleber im Kerzenständer eingeklebt werden.
Danach kann der Dorn bei Maschinenstillstand mit einer Eisensäge abgetrennt werden und gleich der nächste Dorn
in Angriff genommen werden. Nutzen Sie auf keinen Fall herkömmliche Backenfutter aus der Metallbearbeitung. Hier besteht wegen der herausragenden Backen große Unfallgefahr. Tragen Sie wegen der aggressiven Späne eine Schutzbrille und wischen Sie die Späne nicht mit der bloßen Hand vom Bankbett.
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