Preisfrage: Kann man in einer Aufspannung zwei oder mehr völlig identische Teile drehen? Es geht, und zwar mit einer Technik, die sich "Papierverleimung" nennt. In Kürze beschrieben funktioniert dieses Verfahren wie folgt: Zwei Rohlinge, beispielsweise zwei Kanteln, werden durch eine Papierlage getrennt, miteinander verleimt. Die Abfolge der Schichten lautet demnach Holz-Leim-Papier-Leim-Holz.
Nach dem Trocknen des Leims wird das Langholz eingespannt und zwischen den Spitzen gedreht. Dabei hält die Papierverleimung die beiden Kanteln im Idealfall gerade so fest zusammen, dass sich das Werkstück mit relativ niedriger Drehzahl bearbeiten lässt. Ist der Drehvorgang beendet, kann die Papierfuge mit einem dünnen Messer oder einem Stecheisen durch Spalten des Papiers geöffnet werden und man erhält zwei Teile, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen. Wenn Sie die Papierverleimung zum ersten Mal ausprobieren, sollten Sie zunächst mit verschiedenen Papieren, wie z. B. Zeitungspapier oder Packpapier, und auch mit unterschiedlicher Leimmenge experimentieren. So findet sich nach und nach der optimalen Kompromiss zwischen ausreichender Stabilität der Verleimung und guter Spaltbarkeit der Papierfuge. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie gerade in dieser Experimentierphase immer etwas links oder rechts vom rotierenden Werkstück stehen.
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Bei grösseren Säulen lassen wir die Säulen ca. 3-4 cm länger als die Papierverleimung. Verleimen dann und nach dem drehen schneiden wir bis zur Fertiglänge ab. Gibt zusätzlichen Halt.