Sieht gleich aus, ist es aber nicht: Querholz auf der Drechselbank kommt nicht nur als Schale daher, sondern auch in viel kleineren Dimensionen. Doch es verlangt beim Bearbeiten einen ganz anderen Werkzeugeinsatz als Langholz, bei dem die Fasern parallel zur Drehachse stehen.
Beim Querholz stehen sie rechtwinklig dazu. Wir haben den Verlauf im Bild mit Strichen für die Fasern und Punkten für den Hirnholzbereich angedeutet.
Auf der Drechselbank gilt als erste Regel: Der Einsatz des Meißels ist tabu. Genauer: Nie sollte man der Versuchung erliegen, mit dem Meißel Querholz schneiden zu wollen. Das spitze Werkzeug gerät zwischen die Hirnholzfasern und hakt unweigerlich ein. Allenfalls quer aufgelegt und schabend darf ein Meißel ans Querholz.Um einen zwischen den Spitzen gespannten oder auf ein Spundfutter gesteckten Querholzrohling erst einmal rund zu bekommen, ist eine Schalenröhre das richtige Werkzeug. Sie wird dabei jeweils von außen zur Mitte hin geführt, so dass hinter den gerade geschnittenen Fasern immer noch Holz zur Unterstützung steht (siehe Bild). Dabei wird die Schneide auf die Seite gelegt, so dass sie nicht in die Hirnholzbereiche einhakt. Mit dieser Technik ist Querholz nicht viel schwieriger zu bearbeiten als Langholz.
Gerne werden aus Querholz kleine Küchenutensilien gefertigt. Martin Adomat hat für HolzWerkenTV, unseren Videokanal im Internet, jüngst eine kleine Querholzwalze gedrechselt. Sein scherzhaft "Nudelmaschine" genannter Roller ist mit vielen kleinen V-Nuten besetzt. Sie formen aus einem dünn ausgerollten Teig kleine Nudelstreifen.
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