Nach dem Drechseln werden die Werkstücke auf der Drehbank in aller Regel geschliffen. Doch Vorsicht: Hierbei können durch übertriebenen Eifer Risse am Werkstück entstehen und dieses zerstören.
Dafür gibt es drei Gründe, die alle mit der Temperaturveränderung im Holz zu tun haben:
1. Der Druck, mit dem das Schleifpapier auf das Werkstück gepresst wird, ist zu hoch. Dadurch entsteht an der Oberfläche eine extreme Hitze, die die Restfeuchte im Holz schlagartig verdampfen lässt. Durch die blitzschnelle Trocknung entsteht eine hohe Spannung im Holz und die Oberfläche reißt auf.
2. Verwendet man stumpfes Schleifpapier, ist ebenfalls mit einer erhöhten Oberflächentemperatur zu rechnen. Hinzu kommt oftmals, dass man wegen des verminderten Abtrags des stumpfen Schleifmittels oft intuitiv den Anpressdruck erhöht. Damit verdoppelt sich das Problem, die Schale erhitzt sich und kann reißen. Daher immer scharfkantiges Schleifpapier verwenden.
3. Eine zu hohe Drehzahl beim Schleifen führt ebenfalls zu einer übermäßigen Erwärmung des Werkstückes. Der oft gesehene Griff zum Drehzahlregler, wenn es ans Schleifen geht, kann hier zum Problem werden. Die Schleifdrehzahl sollte nicht höher liegen als die Drehzahl beim Drechseln selbst.
Fazit: Mit mäßigem Druck bei mäßiger Drehzahl (Schleifdrehzahl = Drehzahl beim Drehen) das scharfe Schleifpapier mit ständiger Bewegung über das Werkstück führen. Das steigert die Temperatur im Holz nur sehr mäßig und bändigt die Gefahr der Rissbildung.
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