Drechseln: Nicht auf die Drehzahl fixieren

Die Frage nach der richtigen Drehzahl ist für Einsteiger ins Drechseln scheinbar das Wichtigste. Hier hat man die volle Kontrolle, bei modernen Maschinen genügt ein Dreh am Knopf. In Grundkursen ist dabei immer wieder zu beobachten, wie Neu-Drechsler die Zahl am Display ewig lange verändern, bis auch die letzte Ziffer stimmt.

Setzen Sie die Zeit sinnvoller ein und üben Sie mit dem Eisen am Holz! Displays und Drehzahlmessung sind ohnehin keine hochexakten Instrumente, und die angezeigten Werte ändern sich unter Last auch wieder.

Dem Eisen, das Holz schneiden soll, ist die Drehzahl völlig schnuppe. Es ist die Schnittgeschwindigkeit, also wie viele Meter Holz rechnerisch pro Sekunde vorbeikommen, die die Güte des Schnitts bestimmt. Und die sollte in der Regel hoch sein, bei Weichholz noch höher als bei Hartholz. Die Schnittgeschwindigkeit (m/s) errechnet sich aus dem aktuellen Umfang des Werkstücks, multipliziert mit der Drehzahl (U/min) geteilt durch 60.

Weitere Faktoren bestimmen die in der Situation je richtige Drehzahl, so dass sie nicht einfach immer bis zum Maximum aufgedreht werden sollte:

  • Befestigung des Holzes: Es ist ein Unterschied, ob ein Löffelstiel oder ein Baseball-Schläger zwischen den Spitzen sitzt und theoretisch abfliegen kann. Hier wird die Drehzahl zur Sicherheit meist heruntergeregelt. Das Gleiche gilt natürlich etwa bei exzentrischen Arbeiten, bei Schalen mit Naturrand und so weiter.
  • Stabilität und Verhalten der Bank: Vor allem noch unrunde Werkstücke bringen leichte Modelle schnell zum Wackeln. Und auch später sind bei gewissen Drehzahlen Resonanzschwingungen möglich. Plus oder minus 100 bei der Drehzahl beenden das unangenehme Aufschaukeln meist.
  • Andere Arbeiten wie Bohren, Strehlen oder Schleifen machen deutlich geringere Drehzahlen nötig.

Foto: Andreas Duhme

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