Ein breiter Meißel ist – vor allem für Drechseleinsteiger – leichter zu handhaben als ein schmaler: Die Schnitt-Action am Meißel sollte beim Formen im Langholz immer in der unteren Hälfte der Schneide erfolgen. Also nahe am „Bart“, wie der stumpfe, etwa 115° große Winkel am Meißel traditionell genannt wird. Der Bart weist natürlich immer nach unten.
Bei einem Drechselfehler rutscht die Schneide zunächst für einen Sekundenbruchteil nach unten ab. Eine zu große Spanabnahme oder ein Ast können hier ein Grund sein. Wenn die Drechslerin aufpasst, kann sie das Werkzeug noch abfangen – sofern nach oben genug Sicherheitszone da ist. Bei einem schmalen Meißel ist das nicht der Fall, die Spitze gerät unkontrollierbar ins Holz und ein „Nürnberger“ entsteht. Wer sich also die ärgerliche Spiralfahrt des Meißels ersparen will, wählt einen breiten Meißel.
Foto: Andreas Duhme
Drechsel-Tipps wie diese gibt’s regelmäßig in der Zeitschrift HolzWerken.
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