Sollen zwei identische Halbsäulen, zum Beispiel als Applikationen für Möbel, gedrechselt werden, hilft die Papierverleimung. Dabei werden die Halbsäulen in zwei Hälften ausgehobelt und dann, mittels einer Lage Zeitungspapier in der Leimfuge, wieder zusammen geleimt.
Nach dem Drechseln lässt sich das Ergebnis so in zwei Hälften auftrennen. Das geht gut, aber bei kurzen Werkstücken kann man sich einer einfacheren Methode bedienen: Die Holzkanteln werden dazu mit etwas Überlänge hergerichtet und nur an den Enden mit Leim und Druck verleimt. Nach dem Abbinden wird die Kantel normal auf die Drechselbank gespannt und bearbeitet. (Bei Papierverleimung dagegen wäre Vorsicht geboten. Die Leimfuge kann durch die Keilwirkung des Mitnehmers und der Reitstockspitze gesprengt werden.) Zum Schluss wird einfach der obere und untere Überstand abgeschnitten und wir erhalten zwei völlig identische Halbsäulen. Bei papierverleimten Säulen müssen jetzt die Säule gespalten und die Leimflächen mühsam gesäubert werden. Diese Mühe entfällt hier. Die Methode ohne Papier ist allerdings nur für kurze Säulen geeignet! Bei langen Säulen würde die Zentrifugalkraft die zwei Holzhälften auseinanderdrücken und ein Bearbeiten so unmöglich machen.
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.