Gehen Sie fremd: Zöllige Spannzangen für die Oberfräse

Seit Babylon gibt es Tausende Sprachen auf der Welt, bei den Maßsystemen sind es immerhin nur zwei: Das metrische mit unseren Metern und Zentimetern sowie das Zollsystem (USA und bis vor kurzem Großbritannien). Generell ist es sehr empfehlenswert, in keinem Werkstattbereich Gegenstände im Zollformat zu haben.

Die Verwechslungsgefahr ist ebenso groß wie der Frustfaktor. Wer schon einmal ein 6-mm-Gewinde zerstört hat, weil er aus Versehen eine ¼-Zoll-Schraube (6,35 Millimeter) eindrehen wollte, weiß, wovon die Rede ist. Leider gibt es in manchen Bereichen zöllige Angebote, denen man nicht widerstehen kann. Einfach, weil es keine metrische Entsprechung gibt. Schaftfräser für die Oberfräse sind ein solches Beispiel. Hier gibt es starke Anbieter aus dem angelsächsischen Raum, die Schaftfräser mit Viertel- und Halbzollschaft (12,7 Millimeter) im Sortiment haben. Beim Studieren von Katalogen und Internetseiten kann es passieren, dass man genau das gesuchte Fräserprofil findet – nur leider mit einem solchen Schaftdurchmesser. Was tun?
Weil alle Hersteller von Oberfräsen weltweit – also auch in den USA – verkaufen wollen, lassen sich alle Marken-Maschinen auch mit diesen Schaftfräsern bestücken. Dazu wird einfach die Spannzange ausgetauscht. Das ist die den Schaft umfassende Hülse, die auf die Fräserwelle aufgeschraubt wird.
Normalerweise sind kleine Maschinen in Europa mit 8-mm-, und größere mit 12-mm-Spannzangen ausgerüstet. Im Zubehörhandel gibt es für so ziemlich jeden Hersteller auch auf Zoll basierende Zangen. Damit steht Ihnen auch die Fräserwelt aus Übersee offen.
Bewahren Sie ihre neuen Werkzeuge aber gut beschriftet auf – damit Sie zum Beispiel nicht die halbzöllige Spannzange mit einem 12-mm-Schaftfräser verwenden. Die fehlenden 0,7 Millimeter sind lebenswichtig für die Klemmwirkung.

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