Das ehrbare Handwerk des Stellmachers ist ein wenig ins Hintertreffen geraten. Die Herstellung von hölzernen Rädern ist nicht mehr sehr in Mode. Der Beruf hat jedoch einige Tricks parat, die dann helfen, wenn ein kreisrunder oder unregelmäßiger Umfang auf ein anderes Werkstück zu übertragen ist.
Um die Länge des eisernen Radreifens abzumessen, greift ein Stellmacher nicht zum Maßband und auch nicht zu einem Stück Schnur. Er bedient sich vielmehr eines Werkzeugs, das einem Küchenutensil verblüffend ähnelt: dem Pizzaschneider. Mit einem so geformten Werkzeug rollt der Stellmacher einmal um sein halbfertiges Holzrad herum. Auf dem Rädchen markiert er den Startpunkt, zählt dann die Anzahl seiner Umdrehungen auf dem Weg um das Werkstück herum und markiert den (wieder erreichten) Startpunkt erneut. Auf dem Flacheisen, das der Radreifen werden soll, rollt er die so ermittelte Strecke nun wieder ab. Der Witz ist, dass das millimetergenau funktioniert, ohne dass man sich um die Zahl der Millimeter kümmert.
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