Dringt eine Axt ins Hirnholz eines Scheites, entscheidet die Holzart, was passiert. Denn jedes Holz reagiert anders. Die Holztechnik spricht hier von der Spaltfestigkeit. Je geringer sie ist, desto leichter lässt sich das Holz spaltend zerteilen. Die Arbeitsrichtung ist dabei immer parallel zur Faser.
Geringe Spaltfestigkeit bedeutet, dass sich benachbarte Faserbündel leicht voneinander trennen lassen. Fichte, Kiefer, Lärche, Eiche, Esche, Rotbuche und Erle gehören zu diesen Arten.
Das ist neben dem Energiegehalt ein Grund dafür, dass die meisten Laubhölzer dieser Kategorie auch so beliebt als Brennholz sind. Damit es gut brennt, muss Holz gespalten sein.
Im Holzhandwerk sind diese Arten beliebt, weil Bauteile wie Speichen, Sprossen, Schindeln und Dauben durchgehende Fasern haben sollen. Diese Bauteile lassen sich nur im Spaltverfahren in hoher Qualität gewinnen und nicht durch Sägen.
Natürlich entscheidet sich bei jedem Scheit einzeln, wie gut das Spalten gelingt. Drehwuchs und Äste etwa können es bei jedem einzelnen Stück schwieriger machen.
Eine hohe bis sehr hohe Spaltfestigkeit haben alle Obsthölzer sowie Ahorn, Birke, Pappel, Linde, Rosskastanie, Weißbuche und Ulme. Aus diesem Grund war und ist zum Beispiel Rüster (Ulmenholz) sehr beliebt für hoch belastete Stuhlsitze.
Foto: Andreas Duhme
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