6 Schritte zur ausgesetzten Nut

Ein oder zwei ausgesetzte Nuten kann man fräsen. Aber statt die Maschine einzurichten, können Sie auch auf Ihre Handwerkzeuge vertrauen. Je nach Länge der Nuten kann das durchaus schneller gehen als mit Strom. Und so gehen Sie vor, wenn Sie zum Beispiel einen Boden in eine Regalseite einnuten wollen und die Nut nicht bis zur Vorderkante durchgehen soll. (Das sieht einfach besser aus; der Regalboden wird dafür vorab ausgeklinkt.)

Nut nur mit Handwerkzeugen
  1. Legen Sie die Regalseite, Innenfläche oben, auf die Hobelbank. Stellen Sie dann den Boden exakt rechtwinklig an seine Position.
  2. Ziehen Sie mit einem scharfen Anreißmesser am Boden entlang, sodass die obersten Fasern der Seite hier sicher durchtrennt sind. Markieren Sie mit dem Messer auch, wo die Nut enden soll.
  3. Greifen Sie zu einem breiten Stechbeitel und setzen Sie ihn etwa zwei Millimeter vom Riss auf der Innenseite der Nut an. Stechen Sie vorsichtig Richtung Riss. Es entsteht eine dreikantige Furche, die am Riss senkrecht herabweist. Wiederholen Sie dies entlang der beiden Risse.
  4. Schneiden Sie nun mit einer fein gezahnten Säge in dieser Furche, wobei deren senkrechte Flanke als Anlage dient. Achten Sie auf die Schnitttiefe. Natürlich kommt die Säge nicht ganz bis zum Ende der ausgesetzten Nut. Hier muss später mehr gestemmt werden.
  5. Wählen Sie einen Beitel aus, der nahezu die Breite der Nut hat. Stemmen Sie mit ihm quer zur Faser die Bereiche zwischen den Sägeschnitten aus. Starten Sie am offenen Ende der Nut und nähern Sie sich so der Zieltiefe bis auf einen halben Millimeter.
  6. Stellen Sie einen Grundhobel auf diese Tiefe „plus eine Visitenkarte“ ein und arbeiten Sie so den Nutgrund ab. Wenn nötig, passen Sie die Einstellung noch einmal an.

Illustrationen: Willi Brokbals

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