Besser nachträglich: V-Fuge am Massivholz

Finger sind unerbittliche Fehlerfinder: Einen Versatz von wenigen Hundertstel Millimetern erspüren sie mit gnadenloser Sicherheit. Wo Teile einer Rahmenkonstruktion aneinander stoßen, sei es als Stuhlgestell oder als Schranktür, sind solche Übergänge aber nicht zu vermeiden: Zwei Massivholz-Bauteile werden im Lauf der Zeit immer leicht unterschiedlich quellen und schwinden – und schon ist der Versatz da.

Der Trick ist, den feinfühligen Fingern den direkten Höhenvergleich mit einer V-Fuge zu verwehren. Diese können Sie auf zwei Arten erzeugen:

  • Fasen Sie beide aneinanderstoßenden Bauteile vor dem Verleimen auf 45° an. Es entsteht eine V-Fuge. Der Nachteil: Ausquellender Leim lässt sich nur noch sehr schwer restlos aus der Fuge entfernen.
  • Verleimen Sie alles und legen Sie die Fuge erst nach dem Abbinden an: Mit einem V-Fräser fahren Sie die Brüstung genannten Verbindungsnähte ab. Bei geraden Bauteilen genügt dazu in der Regel der Anschlag der Oberfräse. Zwei Millimeter Frästiefe genügen übrigens völlig, um den Fingern den Höhenvergleich geschickt unmöglich zu machen.

Eine nachträglich eingefügte V-Fuge überspielt Versatz bei Massivholz.

Illustration: Willi Brokbals

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