Amerikanische Bezeichnungen haben oft einen malerischen Klang. Aber was zum Beispiel soll ein "Story Stick" sein und was hat dieser "Geschichten- Stock" mit Holz zu tun? Eine ganze Menge: Hinter der hübschen Bezeichnung verbirgt sich die Idee, die man auf Deutsch ganz nüchtern mit "Rissleiste" bezeichnen kann. Sie ist beim Anreißen von einfachen bis sehr komplizierten Möbelprojekten eine unschätzbare Hilfe.
Das Prinzip geht so: Eine einfache, gerade Leiste zum Beispiel aus Hartholz dient als Begleiter durch das ganze Projekt. Noch vor dem ersten Schnitt werden alle Maße hier aufgetragen; immer in Bezug auf eines der beiden Enden: Abstand der Beschläge vom Rand, Breite von Stollen und Friesen (= Einstellabstand für den Kreissägenanschlag), Nutabstände zur Kante und so weiter und so fort. Besonders wertvoll ist diese Rissleiste, wenn ein Maß mehrmals auftaucht. Das Übertragen von der Leiste verkleinert das Risiko von Maßfehlern deutlich. Wer mag, kann eine solche Leiste zusätzlich mit einer aufgeklebten Meterskala verbessern. Und warum heißt sie nun "Story Stick"? Man könnte meinen, es sei die malerische Umschreibung dafür, dass diese Leiste mit allen Maßen "die ganze Geschichte" eines Möbelprojekts erzählt.Doch tatsächlich stammt der Begriff wohl ursprünglich von "storey" für Stockwerk.
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