Genauer Blick aufs Furnier

Normales Furnier mit seiner Dicke von rund 0,5 Millimetern wird in der Regel vom vollen Stamm geschält, während dieser sich in einer Spezialmaschine dreht. Dabei wird das dünne Material entlang seiner Fasern stark gebogen. Und das hat Folgen für die Verarbeitung. Die einst bei der Biegung außen liegende Seite hat sehr viele kleine Risse oder sogar Ausbrüche (Bild). Diese, so der Fachbegriff, „offene Seite“ sieht nach diversen Schleifvorgängen und nach der Oberflächenbehandlung leider oft völlig anders aus als die „geschlossene Seite“ gegenüber. Es lohnt sich bei aufwändigen Einlegearbeiten, hierauf genau zu achten: Nur die geschlossene Furnierseiten sollten nach oben.

Bei größeren Furnierflächen gibt es zwei Techniken, die Blätter nebeneinander anzuordnen: Werden sie vom Stapel „geschoben“, kommt immer die gleiche Seite nach oben, natürlich die geschlossene. Ästhetisch ausgewogener ist es meist, wenn jedes zweite Blatt „gestürzt“, also umgedreht wird. Dann wird die Maserung zwischen zwei Furnierstreifen optisch gespiegelt, was sehr harmonisch wirkt.

Hier ist es dann ein Frage der Abwägung: Harmonisches Furnierbild, aber dafür jede zweite Bahn mit der offenen Seite nach oben? Kann gut aussehen, doch das kann nur Ihr persönlicher Blick entscheiden.

Foto: Andreas Duhme

Mehr Tipps gibt es in jeder Ausgabe von HolzWerken.

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