Gut gezirkelt: Richtig teilen ist eine wahre Kunst

Wer zinken will oder die Sprossen eines Laufstalls gleichmäßig platzieren, steht stets vor dem gleichen Problem: Wie wird eine gegebene Strecke exakt gleichmäßig eingeteilt? Wer diese Aufgabe mit Maßband oder Zollstock angeht, kommt unweigerlich zu einem ungenauen Ergebnis.

Mit dem Zirkel zum Erfolg. Illustration: Marc-André Weibezahn

Spätestens die letzte eingeteilte Teilstrecke entspricht nicht dem zuvor errechneten Wert. Die Lösung dieser Herausforderung liegt in der Geometrie. Sie brauchen dazu einen Zirkel sowie ein Lineal und ein Geodreieck. Legen Sie im ersten Schritt fest, in wie viele Teile sie die Strecke stückeln wollen. Danach zeichnen sie mit einem Bleistift im Winkel von rund 45° eine Hilfslinie, die durch einen Endpunkt der zu teilenden Strecke läuft. Jetzt kommt der Zirkel zum Einsatz: Er sollte ungefähr so eingestellt werden, dass der Abstand zwischen den Spitzen einer der erwarteten Teilstrecken entspricht. Aber wie gesagt, ungefähr reicht völlig aus. Beginnen Sie nun vom Kreuzungspunkt aus, auf der Hilfslinie mit dem Zirkel die grob eingestellte Strecke abzutragen. Und zwar nicht nur einmal, sondern entsprechend der Anzahl der angepeilten Teilstrecken vier-, fünf- oder achtmal. Stechen Sie dazu immer wieder dort neu ein, wo der vorherige Zirkelschlag die Hilfslinie gekreuzt hat. Ist der letzte Abschnitt auf der Hilfslinie abgetragen, können Sie den Zirkel beiseite legen. Greifen Sie nun zum Lineal und zeichnen Sie vom letzten Zirkelschlag eine weitere Hilfslinie zum anderen Endpunkt der zu teilenden Linie. Jetzt ist es fast geschafft! Zum Abschluss ziehen Sie Parallelen zur zweiten Hilfslinie, die durch die einzelnen Zirkelschläge auf der ersten Hilfslinie laufen. Das geht prima, indem Sie das Lineal fixieren und das Geodreieck parallel verschieben. Die Schnittpunkte mit der Hauptstrecke schneiden diese in exakt gleiche Teile.

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