Keilwinkel macht den Unterschied

Stahl gegen Holz, da sollte der Gewinner doch sofort feststehen! Doch ganz so einfach ist es nicht, wenn ein Stechbeitel in die Fasern getrieben wird. Je kleiner der Keilwinkel des Beitels, desto empfindlicher ist die Schneide. Sie kann sich „abrunden“, also schlicht stumpf werden, oder sogar regelrecht einrollen. Das macht das Schärfen dann noch aufwändiger.

Je spitzer der Keil, desto weniger Stahl ist noch da, um den vordersten Bereich zu unterstützen. Ein Keilwinkel von 20° kann hervorragend für Schälschnitte im Hirnholz eingesetzt werden, bei dem hauchdünne Schichten vom Hirnholz abgehoben werden. Nur ist das so angeschliffene Eisen auch entsprechend empfindlich. Nicht ohne Grund sind die meisten Beitel ab Werk mit 25° angeschliffen: Das ist ein Kompromiss.

Lochbeitel haben deutlich größeren Keilwinkel

Beitel, die auch sehr kräftige Schläge besser wegstecken, sind Lochbeitel. Sie werden für das Ausstemmen von tiefen Zapfenlöchern verwendet. Sie sind entsprechend schmal, aber deutlich dicker als ein normaler Stechbeitel. Mit 30 bis 35° sind sie mit einem deutlich größeren Keilwinkel versehen. Ihre Schneiden halten große Kräfte deutlich besser aus. Das Hin- und Herhebeln, das man an sich vermeiden sollte, verzeihen Lochbeitel deutlich leichter als ihre dünneren Verwandten.

Lochbeitel haben einen recht großen Keilwinkel.

Illustrationen: Willi Brokbals

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