Bilderrahmen, Zierleisten, Schubkästen oder gar Korpusecken: Wer häufig Gehrungen schneidet, ist Kummer gewöhnt. Es bedarf in Handarbeit schon einiger Übung, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu produzieren. Bei der Arbeit mit der Kreissäge ist das nicht anders.
Hier kommt es vor allem auf die perfekt winklige Einstellung der Maschine an. Denn wenn die Gehrung offen steht, sieht das immer wenig professionell aus, weil der Spalt zwischen den Spitzen die Blicke auf sich zieht – da kann das Stück an sich noch so schön sein. Ob nun Maschine oder Handsäge, für beide Arbeitsweisen gilt: Nehmen Sie es mit den Winkeln nicht so genau, dann wird das Ergebnis besser. Eine 90°-Ecke auf Gehrung besteht zwar rein rechnerisch, logisch, aus zwei 45°-Grad-Anschnitten. Doch grau ist alle Theorie: Sie fahren besser, wenn Sie beide Teile der Gehrung je um ein halbes bis ein Grad spitzer anschneiden. Für die Arbeit mit dem Queranschlag auf der Tischkreissäge bedeutet das, dass das Sägeblatt auf 45,5° oder 46° eingestellt wird – beim Kauf einer Säge sollten Sie unbedingt darauf achten, dass dieser Schwenk möglich ist. Wenn dennoch nach dem Verleimen eine Gehrung ein wenig offen steht, hilft immer noch dieser Kniff weiter: Streichen Sie mit einem glatten Rundstahl, etwa einem Zimmermannsnagel, mehrmals kräftig längs über die offene Gehrung: Die Spitzen des Holzes werden so in die Öffnung gedrückt. Das ist zwar nicht die reine Lehre, aber sicher allemal besser, als sich ewig über eine offene Gehrung zu ärgern.
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