Schärfen ohne Angst vor Kornverschleppung

Wenn Sie von Hand auf Wasser- oder Ölsteinen schärfen, haben Sie bestimmt auch verschiedene Reinräume für jeden einzelnen Stein mit dessen Körnung, oder? Beim Weg von einer Körnung zur nächstfeineren muss der Stechbeitel zudem immer eine halbe Stunde gewienert werden, bevor er in den nächsten Raum darf! Denn nichts wäre schlimmer, als ein grobes Korn auf einen feinen Stein zu verschleppen. Denn der könnte ja einen Kratzer in die fast fertig abgezogene Fase machen!

Wir lassen mal die Kirche im Dorf

Schriftgelehrte des Schärfens mögen es so propagieren, aber machen wir uns mal locker. Klar ist ein verirrtes Körnchen ärgerlich. Aber wer schon länger und gewissenhaft schärft, weiß: Es kommt nicht häufig vor. Werkzeug (und gegebenenfalls die Schärfhilfe) kurz mit einem Küchentuch abwischen, das genügt völlig. Und wenn die frisch polierte Fase doch mal einen Kratzer hat – nicht gleich frustrieren lassen. Das heißt noch lange nicht, dass das Werkzeug nicht tadellos funktioniert und ununterbrochene Späne (und vor allem tadellose Oberflächen) macht.

Erst, wenn das Ergebnis nicht stimmt, sollten Sie aktiv werden. Zurück auf die gröbere Körnung und neu ansetzen – genau so, als wäre das verkratzte Werkzeug einfach nur stumpf. Also: Kein großes Ding, oder?

Foto: Andreas Duhme

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