Leim hat sehr viele Zeiten

Wer sich etwas intensiver mit Leimen beschäftigt, dem laufen bald verschiedene Zeitbegriffe über den Weg: Bei sämtlichen Klebstoffen in der Holzwerkstatt (Leime sind genau genommen nur diejenigen Klebstoffe, die in Wasser gelöst sind) gilt es mindestens eine, meist jedoch mehrere der Zeiten zu beachten.

Nur so können die viskosen Verbinder ihre ganze Wirkung entfalten: Bei Leimen, die in der Werkstatt aus mehreren Komponenten gemischt werden, muss mitunter eine gewisse Reifezeit gewartet werden. Erst danach haben die chemischen Bestandteile etwa bei Kaseinleim gemeinsam die richtige Kraft. Sind die Komponenten so weit oder das Gebinde geöffnet, beginnt die Topfzeit. Sie beschreibt die Gebrauchsdauer, in der der Leim verwendet werden kann, ehe er im Gefäß abzubinden beginnt. Besonders wichtig ist die offene Zeit. Je kürzer sie laut Herstellerangabe ist, desto weniger Zeit können Sie sich zwischen Leimauftrag und Verpressen lassen. Vor allem bei komplizierten Verleimungen mit großen Leimauftragsflächen greifen Sie am besten zu Produkten mit langer offener Zeit (15 Minuten oder länger)! Die Abbindezeit (meist identisch mit der Presszeit) gibt die notwendige Wartezeit an, bis ein verpresstes Stück wieder vom Druck befreit werden kann. Es empfiehlt sich generell, den Leimfugen danach eine Nachbindezeit zu genehmigen, in der sie ihre volle Festigkeit erreichen. Das ist dann die perfekte Zeit – für einen Pausenkaffee.

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