Geniale Problemlösung oder Pfusch? Sie entscheiden!
Es kann jedem passieren, dass eine Schlitz-und-Zapfen-Verbindung missrät: Die beiden Brüstungen eines Zapfen sitzen nicht in einer Flucht und es bleibt auf einer Seite der Verbindung eine hässliche Lücke. Bei manchen Möbeln wie Tischen (mit eingestemmten Zapfen) kann man das ignorieren, solange der offene Bereich im Inneren der Zarge und unter der Tischplatte verschwindet.
Kommen wir zum vermeintlichen Pfusch: Greifen Sie zu einer fein gezahnten Handsäge mit möglichst wenig Schränkung. Wenn die Problemverbindung fest zusammengesteckt ist, schneiden Sie dort, wo die Brüstung des Zapfenteils anliegt (also an der „guten“ Stelle) gezielt ein.
So wird diese Schulter ebenfalls kürzer und die Verbindung lässt sich dicht zusammendrücken, sobald das Sägeblatt entfernt ist.
Es kann sein, dass das Zapfen-Werkstück durch diesen Einschnitt minimal kürzer wird. Bei einem Werkstück wie einem Tisch fällt das aber überhaupt nicht ins Gewicht. Das kleine Kabinettstückchen bewährt sich, und Sie werden es eines Tages vielleicht schätzen, davon gelesen zu haben.
Illustrationen: Willi Brokbals
Kleine Kniffe wie diese – jede Menge davon immer in HolzWerken.
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