Andere Profile sind möglich: In einem Schaftfräser stecken oft mehr Formen, als man es auf den ersten Blick glaubt. Nutzt man nur einen Teil der schneidenden Kante, weil man nur ein dünneres Werkstück hat, so lassen sich hier verschiedene Formen herauskitzeln. Und diese Grundidee ist noch steigerungsfähig: Sie wollen zum Beispiel eine sogenannte Schweizer Kante anfräsen? Also eine sehr kräftige, breite Fase, hier mit einem anderen Winkel als 45°? Das ist mit einer gekippten Fräse durchaus möglich. Zum Einsatz kommt dabei ein kräftiger Kopierfräser mit einem Anlaufkugellager am Schaft. Mit ein wenig Versuch und Irrtum können Sie nun zwei Faktoren einstellen:
Sie können Sie zum Beispiel mit einer unter die Sohle geklebten Leiste „einstellen“, die die eine Seite der Fräse etwas erhöht. Leichter anzupassen ist das alles jedoch so: Fertigen Sie einen Klotz mit zwei Bohrungen, der sich auf die Führungsstangen der Maschine schieben und dort arretieren lässt.
Je näher Sie den Klotz an die Fräse bewegen, desto steiler wird die Neigung. Mehr als 15° sollten es aus Gründen der Sicherheit aber nicht werden.
Mit dieser Methode lassen sich auch Profilfräser „ins Kippen“ bringen, sodass eine neue Kantenvariante entsteht. Da diese jedoch keine Anlaufkugellager am Schaft haben, muss eine Führungsschiene her, um das sichere Neigen zu ermöglichen.
Illustrationen: Willi Brokbals
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