Oberflächengüte beim Hobeln: Faserrichtung im Blick

Scharfe Schneiden sind bei der Holzbearbeitung das A und O. Aber was kann der Grund sein, wenn es trotzdem beim Hobeln, sei es von Hand oder maschinell, zu groben Ausrissen kommt? Erstaunlich viele Praktiker vernachlässigen vor dem Start einen eingehenden Blick aufs Brett. Dabei kann die Beachtung der Faserrichtung den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Faserrichtung im Blick. Illustration: Willi Brokbals

Jedes Holzstück besteht aus vielen, dicht beieinander liegenden Fasern, deren Verlauf sich je nach Holzart gut anhand der Maserung erkennen lässt. Auf den Außenflächen von gesägten Brettern und Bohlen laufen die Faserbündel aus, weil sie im Sägewerk mehr oder weniger spitz angeschnitten werden. (Nur bei gespaltenem Holz ist das anders.) Die Spitzen der abgetrennten Faserbündel sind es nun, die zum Ausreißen neigen, wenn man es nicht richtig angeht. Ein Hobeleisen darf keine Gelegenheit bekommen, mit seiner Keilform zwischen diese Spitzen einzudringen, weil dabei die Aussplitterungen entstehen. Auf einer Abrichthobelmaschine sollte das Werkstück also so gedreht werden, dass die Faserbündel nach vorne (zum Aufgabetisch hin) schräg abfallen. So werden sie nicht frontal vom Hobelmesser erwischt. Beim Hobeln von Hand sollten die Spitzen der angeschnittenen Fasern entsprechend in die Richtung weisen, die mit der Schubrichtung des Hobels übereinstimmt.

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