Wer auf Wassersteinen schärft, kommt nur zum Ziel, wenn der jeweilige Stein plan ist. Normalfall ist es, dass sich jeder Stein in der Mitte stärker abnutzt als außen. Es bildet sich mit der Zeit eine Kuhle. Diese (Gegen-)Form nimmt dann auch unweigerlich das Hobeleisen oder der Stechbeitel an: Irgendwann wundert man sich, warum in der Mitte der Schneide ganz offensichtlich nichts mehr abgetragen wird. Der Grund: Durch die ausgehöhlte Schärffläche trägt diese nur noch an den Außenbereichen des Eisens etwas ab. Das gilt vor allem für breite Eisen.
Spätestens dann ist es Zeit, den Wasserstein zu behandeln. Geeignet sind dazu speziell hergerichtete Klinkersteine (siehe HolzWerken 48) oder eigene Abrichtblöcke. Sie sind dort zu bekommen, wo es auch Wassersteine gibt.
Mit Wasser wird der zu planende Stein mit viel Druck kreisend darauf bewegt. Dazugegebenes Schleifgranulat beschleunigt den Vorgang ganz erheblich. Wenn sich nach einiger Zeit der Stein regelrecht auf dem Abrichtblock festsaugt (Bild) sind Sie auf einem guten Weg.
Geprüft werden sollte die Ebenheit (Planheit) mit einem Haarlineal. Seine haarfeine Kante lässt Licht dort durch, wo der Stein noch hohl ist. Setzen Sie das Lineal kreuz und quer ein Dutzend Mal auf den Stein, um alle seine Partien beurteilen zu können. Wenn nirgendwo mehr Licht durchschimmert, ist der Stein ausreichend plan.
Foto: Andreas Duhme
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