Schlitzschrauben können einen zur Verzweiflung bringen. Und doch sind sie zum Befestigen klassischer Beschläge einfach ein Muss, weil in stilistischer Hinsicht alles andere Fehl am Platze wäre. Das Eindrehen birgt stets die Gefahr, dass die Klinge abrutscht und die empfindlichen Schraubenköpfe (oft aus Messing) beschädigt.
Ein Schraubenzieher mit parallelen Flächen kann das Ein- und Ausdrehen von Schlitzschrauben ganz erheblich vereinfachen. Diese Flächen drücken genau auf die Innenflanken des Schlitzes. Die allermeisten Schraubenzieher haben jedoch leicht aufeinander zulaufende Flächen an der Spitze. Beim Drehen drücken sich diese schrägen Flanken immer ein wenig aus dem Schraubenkopf heraus.
Das macht einen viel größeren Kraftaufwand zum Eindrücken nötig. Und diese Kraft sorgt beim Abrutschen dann für die oft großen Macken am Kopf und, schlimmer noch, am Beschlag oder am umliegenden Holz.
Werkzeuge mit parallelen Flächen gibt es im Fachhandel. Die Alternative: Erhitzen Sie einen Schlitzschrauber an seiner Spitze über offener Flamme und lassen Sie ihn auskühlen. So verschwindet die Härtung. Feilen Sie dann die Flanken an den vorderen Millimetern planparallel. Für weiche Schraubenköpfe an Schlitzschrauben ist ein erneutes Härten nicht nötig.
P.S.: Schraubenzieher? Heißt das nicht hochoffiziell Schraubendreher? Nicht bei HolzWerken. Wir nennen dieses Werkzeug bewusst so wie der weit überwiegende Teil der deutschsprachigen Menschen.
Illustrationen: Willi Brokbals
Auch dieser Tipp stammt aus der Zeitschrift HolzWerken. In jeder Ausgabe gibt es mindestens sechs Seiten davon.
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