Schräg ist nicht schräg genug

Dreibeinige Hocker dürfen nicht wackeln und nicht kippeln. Daher müssen die Beine schräg gestellt werden.

Ein häufiges Missverständnis dabei: Es genügt, dass der gedachte Kreis, der die drei Beine am Boden berührt, größer ist als der Außendurchmesser des Sitzes. Immerhin stehen die Beine so unter dem Sitz hervor (grüne Linie im Bild).  Also alles gut? Nein!
Denn selbst, wenn das gegeben ist, kann der Hocker immer noch kippeln. Der Grund: So lange die gedachte Linie zwischen je zwei der Beine (blau im Bild) auch nur an einer Stelle unter dem Sitz verläuft (rote Linie), ist die Konstruktion instabil. Der Schwerpunkt (der Sitz) wird nicht an allen Stellen durch die Beine abgefangen. Ein Fehlversuch zeigt das eindrücklich: Bei dem Hocker im Bild sind die Beine um 11° von der Senkrechten ausgestellt (gemessen zum Sitzmittelpunkt hin). Das ist deutlich weniger als die 15°, die Peter Gwiasda in seinem Artikel in der HolzWerken-Ausgabe 25 empfiehlt. Der Versuch, den Hocker durch weniger ausgestellte Beine etwas eleganter erscheinen zu lassen, ist gescheitert. Es bleibt also dabei: 15° sollen es sein, sofern die Einzapfungen nur wenige Zentimeter vom Sitzrand entfernt sind.

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Kommentare

H.G. Bloß 22.02.2018

Grundsäzlich: Ein Dreibein kann niemals wackeln oder kippeln, schräg stehen ja wenn ein Bein zu kurz geraden ist!

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