Seefeste Menschen kennen die großen hölzernen Gitter in den Decks von Segelschiffen als "Grätings". In kleinerer Form sind solche Holzgitter sehr dekorativ, sei es als Topfuntersetzer, als luftige Füllung oder als Heizkörperverkleidung.
Normale Grätings werden aus vielen identischen Latten hergestellt, die regelmäßig gekerbt sind. So lassen sie sich kreuzweise zusammenstecken und verleimen – einfach und gut.
Doch es geht noch besser: Gitterstrukturen lassen sich am Frästisch auch aus einem Stück Massivholz fertigen. Dafür werden auf einer Seite des Brettes Nuten eingefräst, die genau bis zur halben Brettstärke hinabreichen. Neben jeder Nut bleibt dann ein Streifen sehen, der exakt so breit sein sollte, wie die Nut selbst. Dann folgt die nächste Nut und so weiter. Zum Schluss wird das Brett umgedreht und von der anderen Seite ebenso bearbeitet, aber quer zu den Nuten der anderen Seiten. Die Freiräume treffen sich und es entsteht eine Gitterstruktur aus einem Stück Holz. Die Gitter-"Stäbe" laufen dabei am besten im 45°-Winkel zur Holzfaser, damit die Stabilität nicht leidet.
Auf dem Frästisch läuft die Fertigung eines Gitters mit dem Maß zwölf Millimeter (als Beispiel) für Nuten und Stäbe so: Fräsen Sie zuerst auf beiden Seiten eine Nut mit dem 12-mm-Fräser normal am Anschlag. Nehmen Sie den Anschlag vom Tisch und befestigen Sie an seiner Stelle einen Hartholzstreifen, der genauso breit ist wie die Nut. Am Fräser läuft er wiederum im Abstand von zwölf Millimetern vorbei. Stecken Sie nun die erste Nut auf den Hartholzstreifen. Mit ihm als Führung fräsen Sie die zweite Nut, die wiederum als Führung für Nut Nr. 3 dient und so weiter. Perfekte Grätings sind so erstaunlich schnell fertig.
Kommentar verfassen
Zum Kommentieren müssen Sie angemeldet sein.