Gerade bei der Verleimung von breiten Werkstücken kommen Schraubzwingen oft an ihre (Spannweiten-)Grenze. Das kann man in einigen Fällen umgehen, indem die Zwingen nicht an der weit entfernten gegenüberliegenden Kante angesetzt werden. Der Leimfuge ist es nämlich egal, ob der Pressdruck durch das ganze Werkstück geht – Hauptsache, die verleimten Flächen selber werden aneinandergedrückt.
Sie kommen mit kürzeren Zwingen – egal ob Schraubzwinge, Hebelzwinge oder Einhandzwinge – aus, wenn Sie ihnen mit zwei quer liegenden Hilfshölzern auf gegenüberliegenden Seiten der breiten Fläche Halt geben. Diese Hilfshölzer können dort, wo Löcher nicht stören, angeschraubt und nach dem Verleimen wieder abgeschraubt werden. Der häufigere Fall wird aber wohl sein, dass Sie die Hilfshölzer selber festspannen. Legen Sie dann ein Stück Gummi (zum Beispiel ein Stück Fahrradschlauch) unter, damit diese Hölzer auch bei seitlichem Druck in Position bleiben. Bestenfalls hält eine stärkere Zwinge als die, die für das eigentliche Verpressen eingesetzt werden, die Hilfshölzer fest.
Nun haben Sie an Vorder- und Rückseite des breiten Werkstückes Ankerpunkte zum Zwingen ansetzen und können die Leimfuge so pressen. Achten Sie darauf, die Zwingen etappenweise und immer abwechselnd festzuziehen, da der Anpressdruck jetzt schräg von oben kommt und ein ungleichmäßiges Spannen die Flächen nicht sauber zusammendrückt.
Foto: Christian Filies
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