Eine gebogene Schubkastenfront macht was her. Dabei ist es egal, ob das Kreisbogenteil aus Schichten verleimt ist oder aus Vollholz besteht. Der spannende Teil ist dann aber, wie man die Nut für den Schubkastenboden auf die Innenseite bekommt. Ein normaler Nutfräser erreicht die konkave Innenform nicht. Ein Scheibennutfräser im Frästisch ist daher die richtige Werkzeugwahl. Dann bleibt nur noch, für die richtige Nuttiefe zum Bogenfräsen zu sorgen. Hier kommt man nicht darum herum, einen eigenen Anschlag zu bauen – bogenförmig natürlich.
Greifen Sie zu einer Spanplatte, mindestens so breit wie das Schubkastenvorderstück lang ist. Schneiden Sie an einer Schmalseite ein etwa sechs Zentimeter breites „U“ aus; das wird der Platz für den Scheibennutfräster. Setzen Sie eine fertige Schubladenfront auf diese Plattenkante, übertragen Sie deren Kontur und formen Sie die Hilfsplatte genau danach aus. Zerschlitzen Sie dann einen etwa zehn Zentimeter breiten Streifen auf der Kreissäge: Jeder Schlitz etwa 15 Millimeter vom Nachbarn entfernt. Die Schlitze lassen nur etwa drei Millimeter der Platte stehen. So wird der Streifen schön biegbar. Schneiden Sie in der Mitte noch den Bereich weg, bis zu dem der Fräser Platz braucht. Dann leimen Sie den Streifen auf die Kontur der Grundplatte; Schlitze nach hinten. Wenn nötig, können Sie die Schlitze jetzt noch mit Leim großzügig „aussteifen“. Die ganze Vorrichtung lässt sich mit Zwingen gut auf dem Frästisch befestigen und das Schubkastenteil so gut fräsen.
Jedoch bitte beachten: Diese Methode funktioniert nur bei echten Kreisbogensegmenten!
Illustration: Willi Brokbals
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