So g(e)raten Verbindungen richtig

Das Graten ist beim handwerklichen Möbelbau eine der zuverlässigsten Verbindungen. Dem Kenner-Auge verrät sie (sofern sichtbar), dass hier solide gearbeitet wurde. Dübel, Lamello- und Domino-Verbinder müssen sich auf den Leim verlassen, damit sich die Bauteile, etwa durch Quellen des Holzes, nicht wieder voneinander entfernen.

Beim Graten sorgt die Form der Bauteile selbst dafür, dass nichts mehr auseinander rutscht. Dabei setzen viele Holzwerker auf eine Mischform aus Hand- und Maschinenarbeit: die Gratfeder von Hand mit einem Grathobel, die Nut per Oberfräse mit einem Gratfräser. Wer so einsteigen will, muss unbedingt auf eines achten: Der Winkel des Fräsers muss genau zum Winkel passen, den der Grathobel produziert. Es ist erstaunlich, aber tatsächlich gibt es keinen allgemein akzeptierten Winkel für Gratverbindungen. Grathobel liefern je nach Modell zwischen 8° und 17° und Fräser gibt es auch von 7° bis 15°.
Für alle, die keinen Gratnutfräser passend zu ihrem Grathobel finden – und für Freunde des ganz stillen Handwerks – lohnt sich ein Blick auf eine Gratsäge. Es ist die einzige westliche Säge, die von jeher auf Zug schneidet. So, dass sich auch nicht durchlaufende Nuten sägen lassen, ohne die Säge am Nut­ende anzustoßen (und dabei zu verbiegen). Besondere Merkmale der Gratsäge: Der eigentümlich gebogene Holzgriff. Das Sägeblatt lässt sich in den Griff versenken, der so auch als Tiefenstopp wirkt. Er bremst das Sägeblatt, so dass die Gratnut nicht zu tief gerät.
Wer mit seiner ersten Gratnut beginnt, dem hilft es sicherlich, eine im gewünschten Winkel abgeschrägte Leiste direkt neben die Nut zu spannen. So lässt sich die Schräge der Nutwange genauer sägen.

Gratverbindungen

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