Eine Schneide von Hobeleisen oder Stechbeitel ist im Grunde nichts anderes als ein Keil zum Spalten von Holzfasern. Und doch macht dieses an sich einfache Werkzeug nicht zuletzt beim Schärfen oft große Mühe: Woran also kann es liegen, wenn sich die richtige Schnittgüte trotz vieler Versuche nicht einstellt?
Oft liegt das Problem darin, dass beim Schleifen nur der Fase des Werkzeugs Beachtung geschenkt wird, nicht jedoch der rückwärtigen Seite des Eisens, der so genannten Spiegelseite. Die Geometrie des schneidenden Keils wird schließlich genau aus diesen zwei Flächen gebildet: Der Fase und dem Spiegel. Wenn auf der vernachlässigten Kehrseite kleine Kratzer vorne bis zur Schneide durchgehen, büßt diese viel von ihrem Potenzial ein. Solche Kratzer entstehen schnell: Etwa durch das Ablegen des Stechbeitels und beim Hobel schon durch das feste Aufziehen des Spanbrechers. Also gilt: Bei jedem Schärfen muss auch die Spiegelseite geschliffen und abgezogen werden. Das heißt aber nicht, dass Sie die ganze Fläche bis zum Heft unter Hochglanz setzen müssen: Die ersten Millimeter (von der Schneide aus gesehen) genügen völlig. Aber die sollten völlig frei von Kratzern und anderen Beschädigungen sein.
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