Große und tiefe Zapfenlöcher auszustemmen, das ist anstrengend. Hier sind die wichtigsten Tipps, um schnell und sauber tief abwärts zu kommen.
Reißen Sie zunächst das Loch auf seiner Position an. Es sollte in seiner Breite genau der Breite eines in der Werkstatt vorhandenen Stech- oder Lochbeitels entsprechen. Und der muss selbstverständlich scharf sein. Setzen Sie den Beitel senkrecht einen Millimeter von einem Ende des Lochs entfernt an. Schlagen Sie nur leicht abwärts, um das Holz quer zur Faser zu durchtrennen. Zu viel Kraft (oder stumpfes Werkzeug) und die Fasern werden niedergedrückt, statt durchtrennt.
Stecken Sie den Beitel nun ein, zwei Millimeter weiter entfernt ein, diesmal allerdings in etwa in einem 45°-Winkel. Klopfen Sie den Beitel mit wohl dosierter Kraft vorwärts. Er trennt so ein kleines Keilchen heraus.
Gehen Sie jetzt immer wieder im Wechsel wie beschrieben vor. Widerstehen Sie dabei dem Drang, mit schräg gestelltem Werkzeug Fasern herauszuhebeln. Kaum etwas zerstört die Schärfe eines Beitels schneller.
So entsteht an einem Ende des Zapfenlochs ein dreieckiger Freiraum. Stoppen Sie hier, wenn die Zieltiefe erreicht ist, und wiederholen Sie das Stemmen am anderen Ende des Lochs.
Den verbleibenden „Berg“ in der Mitte trägt der Beitel ab, indem er von beiden Seiten mit horizontaler Fase eingetrieben wird. Sie können hier auch mit einem passenden Bohrer ausräumen und dann nachstechen.
Stechen Sie erst im letzten Schritt den zunächst ausgelassenen Millimeter an beiden Enden ab. Weil dem Keil des Beitels hier jetzt kaum noch Holz entgegensteht, drückt sich das Werkzeug nun auch nicht mehr in eine unerwünschte Richtung.
Illustration: Willi Brokbals
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