Vergessener Verbinder in ganz neuem Licht

"Dübelnagel" – schon mal gehört? Dieses Verbindungshilfsmittel ist durch die maschinell hergestellten modernen Verbinder etwas in Vergessenheit geraten. Leider, denn es kann sehr dekorativ eingesetzt werden. Der Möbelbau- Experte des frühen 20. Jahrhunderts, Fritz Spannagel, empfahl den Einsatz des Dübelnagels zum Beispiel als Verbinder in Regalen oder als Verbindung von Sprosse und Armlehne an einem Sessel.

Bei einem Dübelnagel handelt es sich um ein im Querschnitt T-förmig gedrechseltes Stückchen Langholz: Oben tellerartig ausgeformt, darunter ein schmaler Zylinder. Der Dübelnagel kommt zum Einsatz, wenn zwei Bauteile (eben beispielsweise Sprosse und Armlehne beim Sessel oder eingenutete Regalböden) ineinander gesteckt werden. Von der anderen Seite dieser Steckverbindung wird nun für den Dübel ein durchgehendes Loch gebohrt. Da der Dübelnagel nach oben ganz leicht dicker wird als es das Loch ist, keilt er sich zusätzlich zum Leim ins Hirnholz der Sprosse. Er wird vorsichtig so weit eingetrieben, bis sein Kopf auf dem Bauteil aufliegt, das er durchdringt: wie bei einer Niete im Metallbau oder eben einem Nagel. Gerade, wer hier mit kontrastreichen Holzkombinationen spielt, kann damit sehr eindrucksvolle Effekte erzielen.

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