Verheiratet Tischkreissäge und Oberfräse!

Es gibt Situationen, da müssen lange Bauteile an genau definierten Positionen quer zur Längsrichtung gefräst werden. Zum Beispiel bei langen Tischzargen ist das der Fall, die quer laufende Gratnuten zur Aufnahme von Zwischenstreben bekommen sollen. Sitzen sich die Nuten nicht haargenau gegenüber, wird es schwierig.

Das Ansetzen der Oberfräse samt Führungsvorrichtung genau am richtigen Punkt, immer wieder und wiederholgenau, ist kein Vergnügen.
Wäre es nicht besser, wenn man einen Schiebeanschlag mit Anschlagreiter und Maßskala hätte? Und man könnte das Werkstück einfach am Fräser vorbeischieben wie auf einer Kreissäge?

Oberfräse schwebt über der Tischkreissäge

Und plötzlich klingelt es: Warum nicht die Vorteile von Kreissäge und Oberfräse kombinieren?!

Die Arbeitsteilung ist so: Die Kreissäge liefert den Tisch und den beweglichen Queranschlag mit Skala. Die Säge wird aber nicht eingeschaltet; alle störenden Teile wie Blatt oder Haube werden abgesenkt oder entfernt. Die spanende Arbeit übernimmt die Oberfräse, die tatsächlich von oben kommt. Schrauben Sie sie auf ein Multiplex-Brett, das sie mit einem etwa fünf Zentimeter dicken Paket aus Multiplex unterfüttern. Das oberste Brett steht dabei etwa 25 Zentimeter über und hat nach unten einen Durchlass für den Fräser. Das Gesamtpaket aus Multiplex und Oberfräse wird nun von hinten so auf dem Sägetisch ausgerichtet und festgespannt, dass der Fräser mit der linken Seite seines Schneidenflugkreises dort sitzt, wo normalerweise die linke Flanke des Sägeblatts arbeitet.
Nun noch die Fräserhöhe einstellen und los geht es: Sie können mit Hilfe des Sägeschlittens und des Anschlagreiters das Werkstück exakt positionieren und dann unter die laufende Oberfräse schieben. So entstehen eine Menge Quernuten in kurzer Zeit – absolut wiederholgenau. Auch ausgesetzte Nuten sind möglich, indem Sie dem Schlitten einfach einen Stoppklotz in den Weg spannen.

Illustration: Willi Brokbals


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