Zwei Wege zum Karnies

Der sogenannte Karnies ist der Klassiker unter den Profilformen: Seine schwungvolle Linie aus einem konvexen und einem konkaven Bereich gleicht einem S. Sie gibt einer platten, hart wirkenden Kante eine verspieltere Note.
Selbstverständlich gibt es im Handel Karniesfräser für die Oberfräse. Die Profilgrößen, also die Kombination der beiden den Karnies bildenden Kreise, sind dabei aber sehr begrenzt. Meist sind diese beiden Radien sogar identisch, was jeden Karnies dann doch etwas langweilig erscheinen lässt. Dabei kann man mit zwei verschiedene Radien für den konvexen und den konkaven Bereich durchaus spielen: Wenn Sie alles zu Ihrer Zufriedenheit skizziert haben, fräsen Sie zunächst eine Hohlkehle in die Brettkante. Sie sollte etwa deren halbe Höhe einnehmen.

Karnies fräsen leicht gemacht

Bei der Anlage des zweiten Profilteils mit einem Viertelstabfräser gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn Sie die Fräshöhe so einstellen, dass die Kurven ineinander übergehen, entsteht ein echter Karnies. Hier geht es bei den Einstellungen um Zehntelmillimeter, damit die Kurven genau ineinander übergehen. Hier kann einiges an Schleifarbeit nötig werden, was die exakte Profilform nicht gerade verbessert.
Die zweite Möglichkeit: Stellen Sie den Viertelstabfräser zwei Millimeter höher ein, sodass der achsparallele Bereich unter der Rundung auch noch ins Holz schneidet. So entsteht eine dritte kleine Profilpartie (Platte genannt), die die Bögen klar und sauber voneinander abgrenzt. In seiner auflockernden Wirkung steht dieses Profil dem klassischen Karnies in nichts nach.

Illustrationen: Willi Brokbals

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