Kreissägen: Spaltkeil nicht ausbauen!

Immer wieder liest man auf Facebook, Instagram und Co., dass ein Holzwerker einfach diesen „lästigen Spaltkeil endlich ausgebaut hat“. Nicht selten kommt das mit einer cool zur Schau getragenen Sorglosigkeit daher.

Dennoch: Keine gute Idee! Zusammen mit der Schutzhaube ist der Spaltkeil wohl das wichtigste Sicherheitsmerkmal an Tischkreissägen. Wer ihn leichtfertig entfernt, der hat die Funktion des unscheinbaren Stahlteils nicht ganz verstanden. Der Keil verhindert schlicht, dass sich das Holz zusammenzieht und die hinten aufsteigenden Zähne des Sägeblatts das Holz dann hochschleudern.

Drei Maße bestimmen, ob der Spaltkeil seine wichtige Aufgabe richtig erfüllen kann:

  1. Seine Dicke: Dünner als die Schnittfuge, aber dicker als der Sägeblatt-Grundkörper. So verhindert der Keil, dass sich frisch geschnittenes Holz gleichsam um das Sägeblatt zusammenkneift.
  2. Die Höhe über dem Schneidenflugkreis. Der Spaltkeil darf etwas tiefer sitzen, so dass verdeckte Schnitte (dann ohne Schutzhaube) wie beim Nuten möglich sind. Mehr als zwei Millimeter unter der Höhe darf es nicht sein.
  3. Sein Abstand zum Schneidenflugkreis. Acht Millimeter sollten es idealerweise sein. Näher, und der Kontakt zu den Schneiden wird zu einer realen Gefahr. Weiter entfernt, und die Anti-Klemm-Wirkung des Stahlteils verschlechtert sich. Zum Glück sind die meisten Stahlkeile mit einem geschwungenen Schlitz versehen, der den Abstand von selbst regelt. Daher sollte möglichst nur der Original-Spaltkeil der Maschine verwendet werden.
Der Spaltkeil ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal an Stahlkreissägen.

Illustration: Willi Brokbals

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